Stephan Lütolf ist promovierter Historiker mit einer Leidenschaft für Geschichten. Er lebt mit seiner Familie in Zürich.
Stephan Lütolf
Marco Ratschiller (*1974) studierte Geschichte und war 2005 bis 2020 Chefredaktor der Schweizer Satirezeitschrift "Nebelspalter". Er zeichnet und schreibt meist unter dem Pseudonym "Karma" – für diverse Pressetitel. Die Debatte um Maskenpflicht und Impfen im Kampf gegen Corona ging mitten durch Beziehungen und Familien.
Marco Ratschiller
Tom Künzli, geboren 1947 in den Niederlanden, lebt seit 1988 in der Schweiz. Er arbeitet als freischaffender Illustrator für verschiedene Printmedien. Wie bringt der Bundesrat mehr Menschen dazu, sich gegen Covid-19 impfen zu lassen?
Tom Künzli
Max Spring, geboren 1962 in Bern. In seinen Bildern zeichnet Spring seit 1980 mit "wenig Skrupel und noch weniger Respekt die Wahrheit, die Wahrheit und nichts als die Wahrheit", wie er selber sagt. Die Schweiz packte an der Euro 2020 die besten Nationalmannschaften der Welt an den Hörnern.
Max Spring
Der 1972 geborene Alexandre Ballamann ist ein Schweizer Cartoonist. Nach einer Ausbildung als Grafikdesigner und zehn Jahren in der Werbebranche zeichnet er seit vielen Jahren für die Freiburger Tageszeitung "La Liberté". Im März sagte das Schweizer Volk in einer Abstimmung mit 51,2% Ja zu einem landesweiten Burka-Verbot in der Öffentlichkeit.
Alex Ballaman
Jacques Vallotton oder kurz "Valott", 1967 in der Schweiz geboren, publizierte seinen ersten Comic mit 18 Jahren. Jeden Sonntag veröffentlicht er einen Cartoon in der französischsprachigen Zeitung "Le Matin Dimanche". Chinas Xi Jinping spielt mit der Macht über die Welt wie einst Charlie Chaplin in "Der grosse Diktator".
Jaques Vallotton
Bénédicte oder Bénédicte Sambo wurde 1972 in Lausanne geboren. Sie ist eine der ganz wenigen Frauen der Zunft der satirischen Presse- und Comiczeichnungen in der Schweiz. Unter den Massnahmen des Bundesrats gegen Corona, hier vertreten durch Gesundheitsminister Alain Berset, litten insbesondere Restaurants und Hotels.
Benedicte Sambo
Der Schweizer Peter Schrank ist ein international preisgekrönter politischer Zeichner. Er war 20 Jahre lang als freiberuflicher Karikaturist und Illustrator in London tätig. Heute lebt er in Norwich, ebenfalls in Grossbritannien. Der abgewählte US-Präsident steckt, in einer Zwangsjacke fixiert, in einem Mülleimer auf der Spitze des US-Kapitols. Allegorie auf den Sturm von 800 fanatisierten Anhängern auf das US-Parlament am 6. Januar 2021, weil sie den Sieg Bidens nicht anerkennen wollten.
Peter Schrank
Orlando Eisenmann, geboren 1946 in Faido im Kanton Tessin, zeichnet für die Tageszeitungen "Der Bund" und
"Südostschweiz". Armeeministerin Viola Amherd enthüllt den amerikanischen F-35 als neuen Kampfjet der Schweizer Luftwaffe. Für Expertinnen und Laien stellten sich Fragen insbesondere nach den Kosten der US-Jets.
Orlando Eisenmann
Tony Marchand lebt und arbeitet in Biel, wo er eine Kommunikations-Agentur führt. Wer denkt noch daran? In Syrien herrscht nach wie vor Krieg, unter dem die Verletztlichsten am meisten leiden, also Kinder.
Tony Marchand
Jasmin Polsini und Valentin Weilenmann bilden seit 2007 das Schweizer Künstlerpaar Mynt. Sie zeichnen in den Bereichen Kunst, Illustration und Grafikdesign. Die Erde retten, indem man sie in einen Safe steckt? Offenbar braucht es weitere 26 Weltklima-Konferenzen, um den Planeten vor weitgehenden Zerstörungen zu bewahren.
Mynt
ANNA ist die Abkürzung für Anna Regula Hartmann-Allgöwer, die 1941 in Bern geboren wurde. Sie arbeitet als selbstständige Karikaturistin und als Kunstmalerin. Gleichstellung inkl. Ehe für alle, zurückversetzt an den Beginn unserer Zeitrechnung.
Anna Hartmann
Die Pandemie ist das "neue Normal": Zum zweiten Jahr in Folge wurden Weltgeschehen wie privates Leben vom Coronavirus überschattet. Den Schweizer Karikaturist:innen sind die Ideen aber auch 2021 nicht ausgegangen, wie unser satirischer Jahresrückblick zeigt.
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Schreibt bei SWI swissinfo.ch seit 2015 über Demokratie. Versteht diese als Toolbox zur politischen Teilhabe und als Mindset. Vorher bei Reuters, Bluewin und Tageszeitungen. Studium der Geschichte und Politikwissenschaften an der Universität Bern.
Wer es schafft, uns nach jetzt knapp zwei Jahren Pandemie noch ein Lächeln auf die Lippen zu zaubern, hat sich einen Orden verdient. Oder schlicht einen grandiosen Job gemacht.
Das gilt zum Beispiel für Stephan Lütolf. Der Schweizer Karikaturist aus Zürich hat die letzten beiden Jahrzahlen mit fünf Motiven charakterisiert – vier für 2020, eines für 2021.
Entstanden ist ein Bild des Schreckens und des Irrsinns, wobei sein Motiv für 2021 – die Impfspritze – eigentlich Hoffnung symbolisiert. Doch diese Hoffnung hatten wir schon vor einem Jahr. Und sie hat sich, wie wir jetzt sehen, nicht erfüllt.
Kein Ende in Sicht
Im Gegenteil: Das Übergleiten der Pandemie in eine Endemie scheint auch für 2022 in weiter Ferne. In der Schweiz, wo Stand Mitte Dezember erst knapp zwei Drittel geimpft sind, wie auch in den meisten anderen Ländern.
Zündende Ideen hatten aber auch andere – mit ebenso brillanter Umsetzung. Marco Ratschiller zeigt, wie das Thema Impfung Beziehungen spalten kann – mit einer intimen Szene eines Männerpaars im Badezimmer.
Vom 17. Dezember 2021 bis zum 13. Februar 2022 zeigt die Ausstellung «Gezeichnet 2021Externer Link» im Berner Museum für Kommunikation den Jahresrückblick der Schweizer Pressezeichnerinnen und Karikaturisten. Mehr als 50 Protagonist:innen bestücken die Ausstellung mit über 200 satirischen Werken, aus denen wir in unserer Galerie einen Ausschnitt zeigen.
Natürlich gab es auch Lichtblicke im Pandemiejahr 2021. Eine perfekte Bühne dazu lieferte der Sport. Die Schweizer Fussball-Nationalmannschaft begeisterte an der nachgeholten Europameisterschaft 2020 das Land und die ganze Fussballwelt. Erst mit dem historischen Sieg gegen den amtierenden Weltmeister Frankreich. Dann mit einem Viertelfinale, in dem sie Ex-Weltmeister Spanien erst im Penaltyschiessen unterlagen.
Max Spring liess dazu kein Klischee aus der Tierwelt aus. Doch seine Zeichnung drückt die Gefühlslage beim Kräftemessen auf dem grünen Rasen besser aus als die Schlagzeilen in den Sportspalten.
Was an der Auswahl unseres gezeichneten Jahresrückblicks wie am Medium generell begeistert: Karikaturen, politische Zeichnungen oder Cartoons – die Unterschiede bestehen nur in Nuancen – sind Lichtblicke im Leben, auch wenn dieses noch so hart ist.
Aber sie können noch viel mehr als das. Nämlich Frische und Fokus in unsere Sicht der Welt zu bringen. Also in unsere Versuche, sie zu deuten und zu verstehen. Wie sie dies schaffen? Weder mit der Moralkeule noch mit ellenlangen Erklärungen. Sondern mit Einfachheit und Radikalität, die Lust und Neugierde erzeugen.
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