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Der iranische Film überzeugt in Freiburg

Der Film "Be Ahestegi...", der die gesellschaftlichen Tabus der Frauen im Iran ergründet, gewann den "Regard d'Or". Fiff

Das Internationale Filmfestival in Freiburg ist am Sonntag zu Ende gegangen. 26'000 Zuschauer haben die 20. Ausgabe besucht, 1000 mehr als 2005.

Von den 19 Filmen im Wettbewerb überzeugte eine iranische Produktion die Jury am meisten.

Der iranische Film «Be Ahestegi…» («Nach und nach…») des 34-jährigen Regisseurs Maziar Miri hat den mit 30’000 Franken dotierten «Regard d’Or» des Internationalen Filmfestivals Freiburg (FIFF) gewonnen.

Die Internationale Jury unter dem Vorsitz von Michel Demopolousehrt dieses Werk «für die qualitativ hoch stehende Inszenierung von Maziar Miri, der anhand der bemerkenswert gut beschriebenen Figuren die verschiedenen Tabus der Frauen im Iran ergründet», wie es in einer Mitteilung des Festivals hiess.

«Be Ahestegi…» erhielt ausserdem den Preis der Fipresci-Jury, der Vertreter des Internationalen Verbandes der Filmkritik.

Ein zweiter iranischer Erfolg

Auch einer der beiden Dokumentarpreise für die besten sozialpolitischen Filme (10’000 Franken) ging in den Iran: an Sara Rastegar für «Doust» («Der Freund»). Ex aequo wurde «Taimagura Baachan» («Taimaguras Oma») des Japaners Yoshihiko Sumikawa in dieser Kategorie ausgezeichnet.

Für die Jury, präsidiert von Patrick Ferla, beschreiben beide Filme «eine menschliche und poetische Begegnung mit einer symbolischen Figur von allumfassender Weisheit».

Weitere Preise

Dazu wurden weitere sieben Preise in der Höhe von 5000 Franken sowie zwei lobende Erwähnungen vergeben.

Mit zwei Preisen und einer lobenden Erwähnung war «Be with me» des Singapurers Eric Khoo am erfolgreichsten. Ebenfalls zwei Preise erhielt «Dunia – Kiss me not on the Eyes» von Jocelyn Saab, eine ägyptisch-libysch-französische Koproduktion.

Den Spezialpreis der Jury erhielt der philippinische Film «Heremias» von Lav Diaz. Der Oikocredit-Preis ging an «Un Matin bonne heure» von Gahité Fofana aus Guinea. Der Preis Oikocredit Schweiz wurde dieses Jahr zum ersten Mal verliehen.

Hommage ans FIFF in Bern

Am 23. März beginnt in Bern die Hommage ans FIFF. Bis zum 29. März wird im Berner Kino Movie eine Auswahl von acht Filmen gezeigt, die seit 1986 Preise am Internationalen Filmfestival Freiburg erhielten.

Zum Auftakt wird «No te mueras sin decirme adonde vas» von Eliseo Subiela gezeigt. Vier weitere Festivalfilme – darunter «Be with me» – werden unter dem Label «Filme des Südens» demnächst in die Schweizer Kinos kommen.

swissinfo und Agenturen

Das Internationale Filmfestival Freiburg, das heuer sein 20. Jubiläum feierte, entstand aus dem 1980 von Hilfswerken und Entwicklungsorganisationen gegründeten Dritt-Welt-Festival.

Weil es damals für Filme aus Afrika, Asien und Lateinamerika noch kaum Verleiher gab, sollte mit einem Festival die kulturelle Vielfalt dieser drei Kontinente aufgezeigt werden.

1986 etablierte sich das Dritt-Welt-Filmfestival in Freiburg, wo die Vorführungen am erfolgreichsten waren. Seither werden die Filme nicht mehr in Kirchgemeindesälen, sondern in Kinos gezeigt.

Seit 1992 fand das Festival dann alljährlich statt, und zwei Jahre später entstand daraus das Internationale Filmfestival Freiburg.

Das FIFF fand vom 12. bis 19. März statt.

Rund 26’000 Zuschauer sahen sich die Filme der 20. Ausgabe an.

Das FIFF verzeichnete 2004 mit 28’000 Zuschauern einen Rekordbesuch.

Das 21. FIFF findet nächstes Jahr vom 18. bis 25. März statt.

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