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DJ Bobo’s überraschender Eurovisions-Flop

Für DJ Bobo ist der Eurovisionstraum ausgeträumt. Keystone

Der Schweizer Kandidat ist am Donnerstagabend im Halbfinal des Eurovision Song Contest ausgeschieden. Er wird am Samstag im Final durch Abwesenheit glänzen.

Mit seinem Song «Vampires Are Alive» hatte DJ Bobo zuvor gewisse religiöse Kreise verärgert und die Schweizer Regierung zu einer Stellungnahme herausgefordert.

Enttäuschung für die Schweiz beim Eurovision Song Contest in Helsinki: Der Schweizer Popstar war als einer der Favoriten in den Wettbewerb gestiegen. Doch trotz einer europaweiten Fangemeinde schaffte es der Aargauer mit seiner Vorstellung vor rund 9000 Zuschauern nicht unter die besten 10 der 28 Kandidaten.

Die Schweiz ist damit im Final am Samstagabend einmal mehr nicht vertreten.

Osteuropa-Connection

Neben seiner vor allem gesanglich nicht sehr überzeugenden Vorstellung scheiterte DJ Bobo wohl auch an der sogenannten Osteuropa-Connection. Bereits frühere Wettbewerbe hatten gezeigt, dass bei den entscheidenden Abstimmungen Länderallianzen wichtiger sind als Musikvorlieben.

Und Osteuropa trumpfte auch am Donnerstagabend gross auf: Neun der zehn qualifizierten Länder kommen aus dem Osten des Kontinents, einzig die Türkei konnte dagegenhalten. Das Problem sei, dass sich die osteuropäischen Länder gegenseitig die Punkte geben, sagte Toni Wachter, Redaktionsleiter des Schweizer Fernsehens gegenüber Radio DRS am Freitagmorgen.

Es habe sich ja kein Land aus dem westlichen Bereich von Europa qualifiziert. «Wir werden uns überlegen müssen, was wichtig ist und wie es weitergehen soll», sagte Wachter. Der Wettbewerb sei trotz allem immer noch sehr erfolgreich.

An Flops gewöhnt

Mit DJ Bobo alias René Baumann hatte sich in diesem Jahr erstmals seit Jahrzehnten wieder ein etablierter Schweizer Popstar an den Wettbewerb getraut. DJ Bobo stand bereits in 44 Ländern auf der Bühne und verkaufte weltweit über 13 Millionen Tonträger.

Doch die Schweizer Teilnahmen am Eurovision Song Contest hatten in den letzten Jahren oft gefloppt. Legendär sind Gunvors null Punkte im Jahr 1998. Francine Jordi landete 2002 auf dem drittletzten Platz. Und auch «MusicStar» Piero Esteriore scheiterte 2004 im Halbfinal.

2005 und 2006 sangen die estnischen Vanilla Ninja (Platz 8) respektive die international zusammengewürfelte Gruppe six4one (Platz 16) für die Schweiz.

120 Mio. Zuschauer erwartet

Die offiziellen Resultate des Halbfinals werden erst nach der Finalsendung am Samstag veröffentlicht. Diese wird voraussichtlich von rund 120 Mio. Menschen verfolgt werden. Dabei könnte es nun zu einem Wettstreit Osteuropa gegen den Rest kommen. Die Mehrheit haben sie schon: 15 der 24 Teilnehmer kommen aus dem Osten des Kontinents.

10 Länder hatten sich durch ihre Rangierung bei der letztjährigen Austragung bereits zuvor für die Finalsendung qualifiziert. Die vier grössten Geldgeber des Wettbewerbs, Deutschland, Spanien, Grossbritannien und Frankreich, sind automatisch immer dabei.

swissinfo und Agenturen

DJ Bobo wurde am 5. Januar 1968 als René Baumann im aargauischen Kölliken geboren. Während seiner Lehre als Bäcker/Konditor entdeckte er seine Begeisterung für die damals noch junge Hip-Hop-Kultur.

1986 wurde er Zweiter bei der DJ-Schweizermeisterschaft und 1987 wurde er Schweizermeister im Showdance.

1989 kam seine erste Maxi-Single «I love you» heraus. 1992 gelang ihm mit «Somebody dance with me» der internationale Durchbruch. «Chihuahua» im Auftrag von Coca Cola wurde 2002 zu seinem bislang grössten Hit.Er verkaufte davon10 Mio. Alben und 500’000 Singles.

Baumann ist mit der Sängerin Nancy Rentzsch (36) verheiratet. Das Paar hat einen Sohn und eine Tochter. DJ Bobo ist der bestbezahlte Musiker der Schweiz, vor Stephan Eicher.

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