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Schweiz mit «Ma vie de courgette» auf Oscar-Kurs

Die Arbeit an "Mein Leben als Zucchini" war hart ... aber es hat sich gelohnt: Der Schweizer Regisseur Claude Barras vertritt die Schweiz bei der Oscar-Vergabe. Keystone

Der Animationsfilm "Mein Leben als Zucchini" von Claude Barras ist für die Oscars in der Kategorie "Bester Animationsfilm" nominiert worden. Unter anderen muss er sich mit Giganten wie Disneys "Zootropolis" messen. Zwei, oder vielmehr anderthalb weitere Schweizer Filme sind ebenfalls im Rennen: Der Kurzfilm "La femme et le TGV" und die Schweizer Koproduktion "I Am Not Your Negro".

«Mein Leben als ZucchiniExterner Link» – eine Verfilmung des Buches «Autobiografie einer PflaumeExterner Link» des französischen Schriftstellers und Journalisten Gilles Paris – erzählt die Geschichte von Ikarus, einem neunjährigen Kind. Als die alkoholkranke Mutter bei einem Unfall stirbt, kommt der kleine Ikarus – oder besser gesagt «Pflaume», wie er von seiner Mutter genannt wurde – in ein Kinderheim. Es beginnt ein Abenteuer voller Emotionen.

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Der Film (Originaltitel «Ma vie de courgette») war bereits für die Golden Globes nominiert gewesen – eine Schweizer Premiere –, doch musste er ohne Preis die Heimreise antreten. Bei den Oscars kämpft er gegen «Zootropolis», «Kubo – Der tapfere Samurai», «Oceania» und «Die Rote Schildkröte». Die Oscar-Nacht geht am 26. Februar in Los Angeles über die Bühne.

Der Walliser Claude BarrasExterner Link brauchte 10 Monate Dreharbeiten und eine grosse Portion Geduld und Präzision, um das Projekt zu Ende zu führen. «Mein Leben als Pflaume» wurde mit der «Stop-Motion»-Technik gemacht, bei der Marionetten Millimeter um Millimeter verschoben werden, Bild um Bild. Das Ergebnis: durchschnittlich 20 Sekunden Filmsequenz pro Tag. Die Schweizer Sängerin Sophie Hunger gab ihre Stimme für die Filmmusik.

Der Film kostete 8 Millionen Schweizer Franken und wurde vom Westschweizer Radio und Fernsehen (RTS) mitproduziert. Er wurde innert kurzer Zeit zum erfolgreichsten Animationsfilm der Schweizer Kinogeschichte und konnte bereits in etwa 50 Länder verkauft werden. In Frankreich allein wurde er zwischen Oktober und Dezember von über 600’000 Zuschauerinnen und Zuschauern gesehen.

Kurz- und Dokfilm ebenfalls dabei

Zwei weitere Schweizer Filme machen im Rennen um die Goldmännchen mit. Der am Filmfestival Locarno als Weltpremiere gezeigte Kurzfilm des Zürchers Timo von Gunten, «La femme et le TGV» mit Jane Birkin, wurde für die Kategorie «Bester Kurzfilm» nominiert.

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In der Kategorie «Bester Dokumentarfilm» wurde «I Am Not Your Negro» des haitianischen Regisseurs Raoul Peck nominiert. Der Film, eine Koproduktion mit der Schweizer Filmproduktions-Firma «Close Up», behandelt den Kampf der Afroamerikaner für ihre Bürgerrechte.

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(Übertragung aus dem Italienischen: Christian Raaflaub)

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