Schweiz schickt die Komödie «Die göttliche Ordnung» ins Oscar-Rennen
Der Schweizer Film "Die göttliche Ordnung" bewirbt sich in der Kategorie "Fremdsprachiger Film" für einen Oscar. Das Bundesamt für Kultur hat den Film bei der Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Hollywood eingereicht.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
3 Minuten
Gaby Ochsenbein hat von 1986 bis 2018 bei Schweizer Radio International und später bei SWI swissinfo.ch gearbeitet. Sie wohnt in Bern.
Der Spielfilm «Die göttliche Ordnung» von Petra Volpe erzählt die Geschichte der Hausfrau und Mutter Nora, die in einem kleinen Dorf wohnt. Als sie beginnt, sich für das Frauenstimmrecht einzusetzen, gerät der Dorf- und auch der Familienfrieden ins Wanken.
Mehr
Mehr
Schweizerinnen mussten lange für Stimmrecht kämpfen
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«1971 war die Welt in Bewegung», erzählt die Protagonistin aus dem Off vor Aufnahmen der tanzenden 68er-Bewegung. Nur um nach einem Schwenk auf ein idyllisches Schweizer Dorf fortzufahren: «Aber hier bei uns war es so, als würde sie stillstehen.» Frauen dürfen ohne Erlaubnis des Ehemannes nicht arbeiten, junge Frauen werden wegen einer Liebelei ins Gefängnis…
Der Film dokumentiere ein Stück Zeitgeschichte, das über den engen Dorf-Mikrokosmos und über die Schweiz hinaus bis heute wenig an Aktualität und Relevanz verloren habe, begründet die Jury ihren Entscheid, den Film in Hollywood einzureichen.
Der Spielfilm war am 8. März, dem Internationalen Tag der Frau, in die Schweizer Kinos gekommen. Die Uraufführung des Films hatte bereits im Januar an den Solothurner Filmtagen stattgefunden, wo er auch mit dem «Prix de Soleure» ausgezeichnet wurde und auf grosse Beachtung in den Medien stiess. In Genf erhielt die Komödie den Schweizer Filmpreis in drei Kategorien. Ebenfalls drei Preise wurden ihr am Tribeca Film Festival in New York verliehen.
Externer Inhalt
Die Fans müssen noch ein Weilchen warten, bis sie wissen, ob es die Schweizer Produktion auf die Shortlist schafft. Die Academy of Motion Picture Arts and Sciences in Hollywood wird erst im Januar 2018 bekanntgeben, welche Filme für die verschiedenen Oscars nominiert werden. Die Verleihung der Oscars findet am 4. März 2018 im Dolby Theatre in Los Angeles statt.
Der lange Weg zum Frauenstimmrecht
1868: Vergebliches Begehren von Zürcher Frauen um aktives und passives Wahlrecht anlässlich einer kantonalen Verfassungsrevision
1957: Bei einer Revision des Zivilschutzes soll eine Dienstpflicht für Frauen eingeführt werden. Frauenorganisationen wehren sich mit dem Argument des fehlenden Stimmrechts. Der Bundesrat legt rasch einen Entwurf zur Einführung des Frauenstimmrechts vor, um das Zivilschutz-Projekt zu retten.
1959: Das Frauenstimmrecht wird in einer Volksabstimmung mit 67% Nein-Stimmen abgelehnt.
1963: Die Schweiz wird Mitglied des Europarates, kann die Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) aber wegen des fehlenden Frauenstimmrechts noch nicht unterzeichnen. Der Bundesrat entscheidet 1969, mit einer neuen Volksabstimmung Klarheit zu schaffen.
1971: Die männlichen Stimmbürger nehmen in einer Volksabstimmung das Frauenstimmrecht mit rund 66% Ja-Stimmen an.
1990: Der Kanton Appenzell-Innerrhoden wird als letzter Kanton vom Bundesgericht zur Einführung des Frauenstimmrechts auf kantonaler Ebene gezwungen.
Meistgelesen Swiss Abroad
Mehr
Schweizer Stimmbevölkerung könnte Autobahnausbau ablehnen
Wie kann die Monopolisierung der KI durch mächtige Länder und Unternehmen verhindert werden?
KI hat das Potenzial, viele Probleme der Welt zu lösen. Aber die reichsten Länder und Technologieunternehmen könnten versuchen, diese Vorteile zu beanspruchen.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Schweizerinnen mussten lange für Stimmrecht kämpfen
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«1971 war die Welt in Bewegung», erzählt die Protagonistin aus dem Off vor Aufnahmen der tanzenden 68er-Bewegung. Nur um nach einem Schwenk auf ein idyllisches Schweizer Dorf fortzufahren: «Aber hier bei uns war es so, als würde sie stillstehen.» Frauen dürfen ohne Erlaubnis des Ehemannes nicht arbeiten, junge Frauen werden wegen einer Liebelei ins Gefängnis…
«Die Weiber sollen zu Hause kochen statt abstimmen»
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
«Sie wollen es einfach nicht, da kann man nichts machenExterner Link«, sagte eine enttäuschte Appenzell-Innerrhoderin 1982 gegenüber dem Schweizer Fernsehen, nachdem die Männer an der Landsgemeinde das kantonale Frauenstimmrecht abgelehnt hatten. Sie wollten das Frauenstimmrecht wirklich lange nicht, die Schweizer Männer. Während Frauen in Neuseeland seit 1893 wählen können, dürfen Schweizerinnen erst seit 1971 an…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Am internationalen Tag der Frau fragte swissinfo.ch seine Community, wer ihre inspirierendsten Schweizer Frauen sind. Hier die sechs Frauen, welche die Liste anführen!
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Trotz ihres hohen Alters ist Marthe Gosteli, die den Menschenrechtspreis zusammen mit der ehemaligen Berner Geschichtsprofessorin Beatrix Mesmer erhielt, noch immer im Gosteli-Archiv zur Geschichte der Schweizer Frauenbewegung aktiv, «obwohl es mich eigentlich nicht mehr braucht», wie sie gegenüber swissinfo.ch lachend sagt. Sie habe sich lange genug für die Frauenbewegung in der Schweiz eingesetzt, die…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
1957 stimmten in einem Walliser Dorf die ersten Schweizer Frauen ab – illegal, und ihre Stimmen wurden nicht gezählt.
«Wir haben Ausserrhoden von der Rückständigkeit befreit»
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
1994 wurde Marianne Kleiner Regierungsrätin und 1997 zur ersten Frau Landammann (Präsidentin der Kantonsregierung) gewählt. Ein Rückblick mit der freisinnigen Politikerin, die ihren Halbkanton heute im Nationalrat vertritt. swissinfo: Es ist heute kaum mehr vorstellbar, dass die Ausserrhoder das Frauenstimmrecht erst vor 20 Jahren eingeführt haben. Mit welchen Argumenten hatten die Appenzeller die Gleichstellung bis…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Es war am 7. Februar 1971, als die Schweizer Männer schliesslich ja zum Frauenstimmrecht sagten. Es scheint fast unglaublich, dass es in der Schweiz so lange gedauert hat, bis das Frauenstimmrecht eingeführt wurde. Der Kampf der Frauen dauerte Jahrzehnte. Es engagierten sich jedoch nicht alle gleich stark. Und viele machten überhaupt nicht mit. swissinfo.ch hat…
«Rütli der Frauen» feiert 50 Jahre Frauenstimmrecht
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
An der Jubiläumsfeier im kleinen Walliser Bergdorf pries alt Bundesrätin Ruth Dreifuss den Kampf für das Frauenstimmrecht als die «grösste und friedlichste Revolution des 20. Jahrhunderts». Das Oberwalliser Bergdorf Unterbäch hat am Samstag den 50. Jahrestag der ersten Schweizer Abstimmung mit Frauenbeteiligung gefeiert. Elisabeth Kopp und Ruth Dreifuss, die als erste Frauen in die Schweizer…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch