Tagsüber sind die Truten auf der Wiese und kommentieren das Geschehen um den Hof mit ihren einzigartigen Lauten. In der Nacht werden sie aus Schutz vor Kälte und Fuchs in sogenannten Iglus einquartiert.
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Da auf dem Bühlhof viel Umschwung vorhanden ist, kann die Grösse des Geheges bei Bedarf angepasst werden. Etwa, wenn die Erde matschig wird, was schnell der Fall sein kann.
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Am Morgen werden die Tiere gefüttert und die Ställe gesäubert. Das Futter auf dem Bühlhof kommt ohne Hormone und Antibiotika aus.
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Der Betrieb begann 1942 mit der Milchwirtschaft, die auch heute noch einen wichtigen Zweig darstellt. 1984 kam die Haltung von Freiland-Truten dazu.
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Ein Wildbienenhaus und der Schädel eines Geissbocks zieren die Aussenwand des Stalles.
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An diesem Tag erhält Christian Muheim zwei neue Bestellungen für einen Truthahn.
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Die Tiere spüren die Hektik, man muss sich an sie heranschleichen. An einer mobilen Waage im Stall wird die Truthenne aufgehängt. Das Gewicht der Truten variiert zwischen vier und 18 Kilogramm.
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Bevor der Trute der Hals durchtrennt wird, wird es durch einen Schlag auf den Kopf betäubt. "Ich entschuldige mich bei jedem Tier, das ich töte", sagt Christian Muheim.
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Währenddessen pflückt Luzia Muheim Himbeeren, die im Sommer gepflanzt wurden. Zwei Kilogramm kommen an diesem Tag zusammen. Der Verkauf von Beeren – darunter auch Cassis oder Stachelbeeren – löst im Sommer die Truten als Hauptwirtschaftszweig ab.
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Damit sich die Federn leichter von der Haut ablösen, wird das Huhn kurz in heissem Wasser abgebrüht.
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Eine Rupfmaschine zieht durch schnelles Rotieren das Federkleid des Truthuhns ab. Da das Huhn nass ist, gibt es Spritzer rund um die Maschine.
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Einzelne Federn werden noch von Hand entfernt, die Füsse abgebrochen und die Innereien ausgenommen. Herz, Leber, Magen und Hals werden auf Wunsch mitgeliefert.
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Das Fleisch wird innen und aussen mit einem Schlauch gesäubert, die Blutspuren beseitigt.
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Nach getaner Arbeit werden die Federn entsorgt und der Boden gereinigt.
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Das Fleisch wandert für ein paar Stunden in den Kühlraum, bevor es nochmals gesäubert und danach verpackt wird.
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Zum Schluss gibt's Auslauf für die anderen Tiere auf dem Hof: Da das Wetter stabil ist, kommen die drei Stiefelgeissen am Nachmittag noch auf die Weide.
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Ob zu Thanksgiving oder als Weihnachtsbraten: Der "Turkey" mausert sich auch in der Schweiz zu einem beliebten Festmahl. Ein Besuch auf dem Bühlhof, wo die Tiere im Freiland gehalten und auf dem Hof von Hand geschlachtet werden.
Über dem Vierwaldstättersee, am Fuss der Rigi, liegt das luzernische Greppen. Dort wohnt die fünfköpfige Familie Muheim: Christian, Luzia und ihre drei Kinder – mit zwölf Milchkühen, drei Stiefelgeissen, einer Katze und etwa 200 Truthühnern. Seit 2005 führen Christian und Luzia Muheim den Bühlhof in der dritten Generation. Christians Eltern packen aber trotz Ruhestand noch tatkräftig mit an: Agnes schlachtet die Hühner und widmet sich der Imkerei, Josef kümmert sich um die Ziegen und schreibt Bücher.
Mit sechs Wochen kommen die Tiere auf den Bühlhof. Pro Jahr werden dort knapp 400 Truten gemästet und geschlachtet – die Hennen nach 100, die Hähne nach 130 Tagen. Eine Abnehmerin ist die Gastronomie der Schifffahrtsgesellschaft des VierwaldstätterseesExterner Link. Den Grossteil der Einnahmen erzielen die Muheims aber aus dem Direktverkauf. Von Oktober bis Dezember bieten sie ganze Truthähne und Truthennen auf Bestellung an – die Nachfrage ist steigend.
Laut der Branchenorganisation der Schweizer Fleischwirtschaft, ProviandeExterner Link, vergrösserte sich der schweizerische Pro-Kopf-Verbrauch von Geflügel in den letzten zehn Jahren von gut zehn auf zwölf Kilogramm im Jahr. Der Import hat zugenommen, gleichzeitig wird aber auch mehr im Inland produziert.
Dies bestätigt Andi Schmal, Geschäftsleiter der FrifagExterner Link in Märwil. Die grösste Schweizer Truten-Produzentin beliefert unter anderem die Migros. In seinem Unternehmen hat sich in den letzten zehn Jahren der Absatz von Truthähnen zu Thanksgiving und Weihnachten mehr als verzehnfacht: Knapp 10’000 Truten werden heuer für die beiden Festtage geschlachtet.
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