Glamour in den Schweizer Alpen
Alle sind gekommen, fast alle. Vom Oasis-Sänger über Angela Merkel zu Richard Branson. Und vielleicht taucht auch noch Nicolas Sarkozy mit seiner neuen Flamme Carla Bruni auf.
Die internationale Prominenz feiert den Jahreswechsel in der Schweiz gerne in Destinationen wie St. Moritz, Gstaad, Zermatt, Verbier, Crans-Montana…
Die Kauflaune von Stars und Sternchen, Politgrössen und Wirtschafsvertretern, strahlender Sonnenschein und die idealen Schneeverhältnisse versetzen die Tourismusdirektoren der Wintersportorte in Hochstimmung.
«Gekrönte und Ungekrönte» besuchen derzeit St. Moritz im Engadin, wie Kurdirektor Hanspeter Danuser sagte: Verschiedene Königsfamilien, insbesondere aus dem Mittleren Osten, sowie diverse Regierungschefs. Angela Merkel sei bereits da und Wladimir Putin soll unterwegs sein.
Danuser tönte an, dass – vielleicht – auch Nicolas Sarkozy mit seiner neuen Begleiterin, dem italienischen Ex-Model und Sängerin Carla Bruni, vorbeischauen könnte. Zahlreiche Gäste kämen aus China und Indien. Unter ihnen gemäss der Zeitung «Südostschweiz» Stahlmagnat Lakshmi Mittal.
Auch Schaupieler Johnny Depp und Michelle Hunziker sollen gesichtet worden sein. «Zudem ist die ganze Wirtschaft von Zürich, Mailand und München versammelt», sagte Danuser weiter.
Beste Konsumlaune
Die Prominenz ist gemäss Danuser in bester Konsumlaune: «Shopping ist fast so wichtig wie Skifahren.» Er rechnet in den beiden Wochen um Weihnachten und Neujahr mit einem Umsatz von rund 200 Millionen Franken.
Er selbst habe in seinen 30 Jahren als Kurdirektor noch nie einen solchen Winterstart erlebt: «Traumhafte Bedingungen. Nun ist auch noch der Silsersee schwarz gefroren.»
«Verschwiegen und diskret»
«Unsere Hoteliers sind sehr verschwiegen und diskret», sagt der Zermatter Tourismusdirektor Daniel Luggen. Zahlreiche Gäste kämen aus Russland, England, Deutschland und der Schweiz.
Weniger Gäste als üblich kämen derzeit aus den USA. Für diese «guten Gäste» – auch solche aus Hollywood – stehe die Schweiz in Preiskonkurrenz mit den US-Destinationen.
Auch der Tourismusdirektor von Gstaad im Berner Oberland, Roger Seifritz, hält sich bedeckt. Er geht davon aus, dass Alinghi-Chef Ernesto Bertarelli als bekannter Neuzuzüger bereits auf den Skipisten war.
Entgegen anders lautenden Gerüchten sei auch Johnny Hallyday nach wie vor in Gstaad. Bekanntheiten wie Roman Polanski, Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, Günter Netzer und Gunter Sachs haben ihre Silvestertage auch schon in Gstaad verbracht.
Ob wie im vergangenen Jahr Prinz Vittorio Emanuele von Savoyen und seine Frau Marina sowie Ursula Andress in Gstaad ins neue Jahr starten? «Möglich», sagt Seifritz. «Wir hatten lange nicht mehr so viel Schnee bei so schönem Wetter in der Altjahreswoche.»
Dies schlage sich in erfreulicher Weise zu Buche. Bereits verzeichneten die Bergbahnen den besten Stand der vergangenen sieben Jahre.
Glanz und Glamour auch in der Romandie
Auch in den Westschweizer Wintersportorten geben die «Celebrites» ihr Stelldichein: Milliardär Richard Branson besucht Verbier laut Tourismusdirektor Patrick Messeiller seit vielen Jahren.
James Blunt hat gar seine Papiere nach Verbier verlegt. Die Schauspieler Hugh Grant, Jose Garcia und Juliette Binoche begannen das Jahr 2007 in Verbier.
Vom ehemaligen James-Bond-Darsteller Roger Moore, der italienischen Schauspielerin Gina Lollobrigida und der belgischen Königsfamilie ist bekannt, dass sie zu dieser Jahreszeit regelmässig in Crans-Montana im Unterwallis besuchen.
Das gelte ebenso für Schauspieler Alain Delon, Astrologin Elizabeth Tessier, Lolita Morena und die Familie Knie. Im vergangenen Jahr feierten ausserdem Celine Dion, Prinz William den Jahreswechsel dort, wie es beim Tourismusbüro heisst.
Einen weniger schicken Ort hat sich Oasis-Sänger und –Gitarrist Liam Gallagher mit Champéry ausgesucht. Auch Eiskunstlauf-Weltmeister Stephane Lambiel und Abenteurer Mike Horn sollen gemäss Tourismusbüro regelmässige Gäste im Skigebiet der Portes du Soleil sein.
swissinfo, Christine Wanner und Frederic Merat, ap
In Crans-Montana, in den Walliser-Alpen, könnte bald ein gigantisches Immobilien-Projekt entstehen.
Die russische Gruppe Mirax möchte dort eine grosse Ferienanlage realisieren.
Sie will auf einem Gelände von rund 60’000 Quadratmetern 250 bis 300 Mio. US-Dollar investieren. Entstehen sollen Hotels, Ferienhäuser und Supermärkte.
Die kantonalen und kommunalen Behörden unterstützen das Projekt. Es gibt aber ein grosses Hindernis: die Lex Koller (Bundesgesetz über den Erwerb von Grundstücken durch Personen im Ausland).
Es braucht eine Ausnahmeregelung, wie für das Projekt des Ägypters Samih Sawiri in Andermatt, im Kanton Uri.
In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch