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Goldener Löwe für Schweizer Künstlerduo

Peter Fischli (links) und David Weiss erhalten für ihr Werk den Goldenen Löwen. Keystone

Die Werke des Schweizer Künstlerduos Peter Fischli und David Weiss haben an der 50. Kunst-Biennale in Venedig einen Goldenen Löwen gewonnen.

Die Mega-Schau der Gegenwartskunst ist am Wochenende offiziell eröffnet worden.

Die beiden Schweizer Videokünstler und Preisträger Peter Fischli und David Weiss erhielten die Auszeichnung, weil es ihnen mit ihren Werken am besten gelungen sei, das Biennale-Thema «Träume und Konflikte: Die Diktatur des Zuschauers» aufzunehmen und zu verdeutlichen.

Den Ehren-Löwen für ihr Lebenswerk erhielten die 85-jährige Carol Rama, Grand Dame der italienischen Avantgarde, und der Maler und Objektkünstler Michelangelo Pistoletto.

Schweizer Beiträge

Zu sehen sind in den Pavillons der Giardini und anderswo in der Lagunenstadt Werke von über 380 Kunstschaffenden aus 64 Ländern. Ein Rekord.

Die Schweiz ist mit Emanuelle Antille und dem Duo Gerda Steiner/Jörg Lenzlinger vertreten.

Emanuelle Antille ist die erste Frau, die den Schweizer Pavillon gestaltet. «Angels Camp» heisst ihr Werk. Kernstück ist ein Spielfilm: die schwebende Geschichte eines fiktiven Orts und seiner seltsamen Bewohnerinnen und Bewohner.

In der neobarocken Kirche San Staë hat das Zürcher Künstlerpaar Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger seine vegetative Installation «Fallender Garten» eingerichtet.

Das Künstlerduo befasst sich seit geraumer Zeit mit dem Thema Garten und Pflanzenwelt. Es versteht seine Arbeit als Ergänzung zur neobarocken Üppigkeit, aber auch als Gegenpol zur Schwere der Kirche. Sie soll ein «Ort der Entspannung» sein, sagt Lenzlinger.

Schweizer Kurator und erfreuter Bundesrat

Direktor der diesjährigen Kunst-Biennale ist der Italiener Francesco Bonami. Er zählt zu den renommiertesten Ausstellungsmachern der Welt.

Für die diesjährige Ausgabe hat der künsterische Leiter Bonami elf Kuratorinnen und Kuratoren engagiert, darunter den Schweizer Hans-Ulrich Obrist.

Auch Bundespräsident Pascal Couchepin nahm am Samstag an der Eröffnung teil. Der Schweizer Kulturminister hatte sich zuvor von Direktor Bonami durch die Ausstellungen führen lassen.

In der Kirche San Staë besuchte er zudem die Installation «Fallender Garten» des Schweizer Künstlerpaars Gerda Steiner/Jörg Lenzlinger. «Eine wunderbare Arbeit», schwärmte Couchepin: «Leicht, aber tiefsinnig.»

Direktor Szeemann

Die Biennale in Venedig ist die älteste Veranstaltung dieser Art. Sie wurde erstmals 1895 durchgeführt. Besonders ist auch die Zweiteilung in eine internationale Ausstellung und eine Länderschau.

1934 besuchten Mussolini und Hitler gemeinsam die Biennale. 1948 wurden erstmals Werke von Picasso gezeigt.

1948 eröffnete die Schweiz ihren neuen, von Bruno Giacometti entworfenen Pavillon.

1999 und 2001 kuratierte der Schweizer Harald Szeemann die internationale Ausstellung der Biennale. Er vergrösserte sie massiv.

swissinfo und Agenturen

An der 50. Biennale sind mehr als 380 Kunstschaffende aus über 60 Ländern vertreten.

Die Ausstellung dauert bis am 2. November 2003.

Erstmals wurde die Kunst-Biennale im April 1895 durchgeführt.

1999 und 2001 war der Schweizer Harald Szeemann Direktor der Biennale.

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