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Henry Dunant am Film-Festival der Menschenrechte

Thomas Jouannet spielt Henry Dunant im Film, der das Festival eröffnet. Keystone

Mit einem Film über den Vater des Roten Kreuzes und im Beisein der Schweizer Aussenministerin begann das Internationale Filmfestival der Menschenrechte.

Acht Tage lang sind Filme über die schmerzenden Wunden des Planeten zu sehen, über Terrorismus, Diktaturen und Kriege.

Dieses Jahr ehrt das Internationale Filmfestival der Menschenrechte (FIFDH) das internationale Genf, die Hauptstadt der Menschenrechte und Sitz zahlreicher humanitärer Organisationen.

Zur Eröffnung wird als Weltpremiere ein ausgezeichneter Fernsehfilm über das Leben des Begründers des Roten Kreuzes, Henry Dunant, gezeigt.

Der Film wird im Beisein der Schweizer Aussenministerin Michelin Calmy-Rey und illustrer Gäste wie der Hochkommissarin für Menschenrechte, Louise Arbour gezeigt. Er erzählt von der Schaffung des Roten Kreuzes, einem Ereignis, das den Ruf Genfs als Sitz der humanitären Werte begründete.

Dunants Botschaft bleibt aktuell

Bei der Eröffnung des Festivals betonte die Aussenministerin die Wichtigkeit dieser Hommage: «Henry Dunant war ein visionärer, mutiger Mann, der in Genf eine weltweit angesehene humanitäre Organisation geschaffen hat, das IKRK.»

Die Bundesrätin weiter: «Seine Erfahrung lehrt uns, dass Widerstände gegen neue Ideen eine Konstante der Geschichte sind.»

Und Bezug nehmend auf die Schaffung eines Menschenrechts-Rates sagte sie: «Aus der Utopie, die Menschenrechtskommission fundamental zu reformieren, sind Pläne entstanden, eine Schweizer Idee, für welche unser Land sich seit zwei Jahren in Genf und New York einsetzt.»

Auch in seiner 4. Ausgabe erfüllt das Festival seine Rolle im Dienst der Opfer von Menschenrechts-Verletzungen und jener, die sie verteidigen, der Nicht-Regierungs-Organisationen.

Von Peking nach Bagdad

Diese «Plattform gegen die Gleichgültigkeit», wie es Festivaldirektor Léo Kaneman ausdrückt, thematisiert auch die Schattenseiten des chinesischen Wachstums-Booms (mit der Teilnahme der ehemaligen Bundespräsidentin Ruth Dreifuss) Pekings Anspruch auf Tibet.

Thema sind im weiteren auch den Alptraum in Tschetschenien, die Kriege in Afrika, und jene, die im Namen der Terrorbekämpfung im Irak und im Rest der Welt geführt werden.

Weitere heikle Themen wie Menschenhandel, illegale Arbeit, Kinderarbeit und Benachteiligung von Frauen stehen gleichermassen im Zentrum der Debatten des Festivals.

Die Verteidiger der Menschenrechte werden dabei nicht vergessen. Ein von der Weltorganisation gegen die Folter (OMCT) organisierter Abend beschäftigt sich mit den Behinderungen von Nicht-Regierungs-Organisationen durch das Russland von Wladimir Putin.

Filme zum Debattieren

Das Festival bleibt seinem Konzept «ein Film, ein Thema, eine Debatte» treu, indem es die Vorführung von Spiel- und Dokumentarfilmen mit öffentlichen Diskussionen begleitet.

Aber die Veranstaltung wäre kein Filmfestival ohne einen Wettbewerb. Dieses Jahr bewerben sich 11 Dokumentarfilme um den Prix Vieira de Mello. Und 14 Filme sind im Rennen um den Preis der Weltorganisation gegen die Folter.

swissinfo, Frédéric Burnand in Genf
(Übertragung aus dem Französischen: Susanne Schanda)

Das 4. Internationale Film-Festival der Menschenrechte findet vom 10. bis 18. März in Genf statt.

Es versteht sich auch als Plattform der NGO während der Session der Menschenrechts-Kommission.

Das Festival steht unter dem Patronat von Louise Arbour, Barbara Hendricks, William Hurt, Ruth Dreifuss, Robert Badinter, Hubert Nyssen, Jorge Semprun und Ken Loach.

Der Jury des Festivals gehören der frühere französische UNO-Botschafter in Genf, Stéphane Hessel, der Autor Russell Banks und die Regisseurin Manon Loiseau an.

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