Ende des 19. Jahrhunderts stand der Schweizer Fotopionier Auguste Vautier-Dufour vor einem Problem: Wie kann man aus weiter Ferne Fotografien machen, ohne eine sperrige Kamera mitschleppen zu müssen? Eine Serie von Experimenten führte schliesslich zur Erfindung des "Telephot".
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Ich bin in England geboren und lebe seit 1994 in der Schweiz. Zwischen 1997 und 2002 machte ich in Zürich eine Ausbildung zur Grafikerin. In den letzten Jahren begann ich als Fotoredaktorin zu arbeiten; seit März 2017 gehöre ich zum Team von swissinfo.ch.
Vautier-Dufour wurde 1864 in Grandson (Kanton Waadt) geboren und war kein professioneller Fotograf. Er arbeitete als Direktor einer Tabakfabrik, doch seine wahre Leidenschaft galt der Astrofotografie, dem Fotografieren von Objekten aus weiter Distanz sowie von bergigen Landschaften.
Er schoss auch Schnappschüsse von Familienmitgliedern und Fremden bei gewöhnlichen Tätigkeiten oder Hobbies, ohne dass sie es merkten. Vautier-Dufour wollte Objekte aus weiter Distanz fotografieren und benutzte hierfür eine Kompaktkamera, die mit einer sehr weiten Tiefenschärfe ausgerüstet war. Auf den ersten Blick wirkte das wie ein Widerspruch.
In den 1890er-Jahren führte Vautier-Dufour autodidaktisch diverse Experimente durch, beraten vom Astronomen der Genfer Sternwarte, Emile Schaer. Dieser gab Vautier-Dufour Tipps zu Ausrüstung und geeigneten Objektiven.
Aus diesen Experimenten entstand schliesslich der Telephot. Eine originelle Vorrichtung: Zwei im Gehäuse platzierte Spiegel verlängern den Weg des einfallenden Lichts, indem sie es dreimal durch das Innere des Apparates schicken. So wird die Schnittweite vergrössert, und man profitiert von einer Optik mit längerer Brennweite.
Der Telephot wurde am 14. März 1901 patentiert. Weil Vautier-Dufour das Geld zur Vermarktung fehlte, gründete er mit dem Fotografen Frederic Boissonnas 1904 die Firma Véga (Société Anonyme de Photographie et d’Optique). Sitz der Firma war in Genf, wo verschiedene Versionen des Telephot produziert und verkauft wurden.
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