Zum dritten Mal verwandelt sich das kleine Städtchen Lenzburg zu einem Zentrum für Fotografie. Dahinter steht die Florentinerin Margherita Guerra. Wie kam es dazu?
In einer grossen, leeren, ehemaligen Fabrikhalle in Lenzburg wird rege diskutiert. Der Portfolio-Tag, an welchem Fotografinnen und Fotografen ihre Arbeiten zeigen und sich von renommierten Experten Feedback geben lassen, findet statt. Inmitten Margherita Guerra am Gestikulieren.
Zufällig ist Guerra zusammen mit ihrem Mann in Lenzburg gelandet. «Wir wollten ein Abenteuer erleben und einfach woanders leben.» Abenteuer Lenzburg? «Ja, es hätte auch München oder Köln sein können, doch Lenzburg ist ein kulturell spannender Ort. Es gibt Musikwochen, Kleinkunst, ein Literaturhaus, nur die Fotografie fehlte mir», sagt Guerra.
Die studierte Theologin beschäftigt sich seit 20 Jahren mit Fotografie. «Dinge hinter den Dingen sehen, was steckt in uns Menschen, wie sehen wird die Welt?» das interessiert Guerra. Theologie sei ein universitäres Feld, vor allem in Italien. Um näher am Leben zu sein studierte sie Fotografie und arbeitete als Bildredaktorin für Medien und für das Alinari Archiv.Externer Link
Für den Wunsch, Fotografie nach Lenzburg bringen, erarbeitete sie ein Konzept und brauchte Unterstützung. Zusammen mit drei weiteren Frauen, alles Mütter von Kleinkindern, gründeten sie 2017 das Festival. «In der Organisation steckt unglaublich viel Herzblut und Leidenschaft.»
Es funktioniert. Jedes Jahr wird das FestivalExterner Link bekannter, zieht mehr Besucher an und wird mittlerweile auch international wahrgenommen. Thematisch dreht sich die Ausgabe 2020 um «Zeiten unter Druck». Das Thema wurde aber schon lange vor dem Corona-Ausbruch festgelegt.
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