Es ist heute fast unmöglich, sich die Stadt Montreux am Genfersee ohne das jährliche Montreux Jazz Festival vorzustellen, das diesen Sommer sein 50. Jubiläum feiert. Ein neues Buch erzählt die Geschichte dieser weltberühmten Veranstaltung.
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Ein halbes Jahrhundert Konzerte führte zu haufenweise legendärem Material – Fotos, Ton- und Bildaufnahmen sowie Publikationen. In «50 Summers of Music» teilen rund 60 Stars ihre Montreux-Erfahrungen. 175 Fotos, viele bisher unbekannt, illustrieren das Buch des Musikjournalisten Arnaud Robert.
Es war im Sommer 1967, als der Schweizer Koch und Tourismus-Promoter Claude Nobs seine Liebe zum Jazz zu dem machte, was heute als globales Phänomen an den Ufern des Genfersees bekannt ist.
Sicher, heute ziehen andere Festivals ein grösseres, jüngeres und weniger gut betuchtes Publikum an. Doch in Bezug auf die Musikgeschichte kann sich keines mit Montreux messen. Das Festival ist im Lauf der Jahre auf ein beträchtliches Budget von 28 Millionen Franken angewachsen.
Manchmal kann man dort geschichtsträchtige Momente erleben, etwa als Prince und die Gruppe 3rdEyeGirl vor nur drei Jahren das Haus zum Kochen brachten – niemand schaffte es mehr, die Beine ruhig zu halten. Das Festival war auch für unzählige andere grosse Namen eine Bühne für Kreativität und Glücksmomente: unter anderen Miles Davis, Aretha Franklin, B.B. King und Nina Simone.
Auch das Line-up dieses Sommers macht da keine Ausnahme, mit Van Morrison, Neil Young, Patti Smith, PJ Harvey, ZZ Top und Deep Purple. Letztere zeichnen verantwortlich für den legendären Song «Smoke on the Water», der den Brand des Casinos von Montreux während eines Konzerts von Frank Zappa von 1971 thematisiert.
(Text: swissinfo.ch)
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