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«prime time» – 50 Jahre Schweizer Fernsehen

Seit seinen Anfängen hat das Fernsehen das Familienleben nachhaltig verändert. Museum für Kommunikation Bern

Das Museum für Kommunikation in Bern macht die helvetische Fernseh-Geschichte in all ihren Facetten erlebbar. Anlass ist der 50. Geburtstag des Schweizer Fernsehens.

Eine Zeitreise durch die Sehgewohnheiten der verschiedenen Sprachregionen.

«Prime time» – so der Titel der Ausstellung – zeigt nicht nur die Menschen vor dem Bildschirm. Entlang einem «Boulevard» sind in Schaufenstern auch typische Konsumgüter der letzten fünfzig Jahre ausgestellt, Fotos von Prominenten und Beispiele der technischen Ausrüstung, denen diese ausgesetzt waren.

«Ausgesetzt» ist in diesem Zusammenhang genau das richtige Wort. Denn die ersten TV-Studios waren klein und überhitzt, mit starken Lampen und riesigen Kameras, neben denen die heutigen Farbkameras geradezu Winzlinge sind.

Entstanden ist die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der SRG SSR idée suisse. Laut SRG-Kommunikationschefin Josefa Haas überwand das Medium das anfängliche Misstrauen, wurde reifer und stellte «seine Ernsthaftigkeit unter Beweis».

Deutsch, Französisch, Italienisch

Das Schweizer Fernsehen ging 1953 erstmals auf Sendung: Aus Zürich für die deutschsprachige Region. Die ersten Programme waren Informations-Sendungen. Gesendet wurde nur am Montag-, Mittwoch- und Freitag-Abend.

Ein Jahr später war das Programm dann schon reichhaltiger. So wurden nun auch Operetten und kurze Dokumentarfilme über Kunst, Natur und Geographie gezeigt. Ebenfalls 1954 wurde die erste französisch-sprachige Sendung aus Genf ausgestrahlt, drei Jahre später folgte ein italienisch-sprachiger Dienst.

Die Schweiz als Wohnzimmer

Laut Barbara Wenk, Mitorganisatorin der Ausstellung, hatten sie und ihre Kollegen dafür zu sorgen, dass keine der drei grossen Sprachregionen zu kurz kam. «Deshalb schufen wir drei unterschiedliche Wohnzimmer, mit Familien, die zu Hause TV schauen.»

Wenk erinnert auch an den Improvisationsgeist des jungen Fernsehens, als Sekretärinnen plötzlich Programme ansagten. Eines ihrer liebsten Ausstellungsobjekte aber ist ein Kleid, von einem Schneider genäht, den man in einem Restaurant rekrutierte und der mit einem Minibudget arbeiten musste.

Auf den Fernsehschirmen in jedem Raum sind typische Programme der damaligen Zeit mit Nachrichten, Unterhaltung und Sport zu sehen. Es gibt auch Computerterminals, wo die Besucherinnen und Besucher viele Programme aus der helvetischen Fernseh-Ggeschichte abrufen können.

Die vielseitige Ausstellung spiegelt die wachsende Macht des Mediums seit den 50er-Jahren. Und sie zeigt, wie der Fernseher zum zentralen Teil fast eines jeden Schweizer Wohnzimmers wurde.

Alte Kameras, Aufzeichnungs-Apparate und die Maschinen zum Bearbeiten der Sendungen vervollständigen das nostalgische Bild. Die Tour durch die Ausstellung endet in einem Raum, an dessen Wänden Bilder von 24 Satelliten-Kanälen der heutigen Zeit zu sehen sind.

Die Ausstellung dauert bis zum 25. Juli 2004.

swissinfo, Richard Dawson
(Übersetzung aus dem Englischen: Charlotte Egger)

«prime time» dauert bis zum 25. Juli 2004.

Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit der SRG SSR idée suisse.

Die ersten Fernsehbilder in der Schweiz wurden am 20. Juli 1953 aus Zürich ausgestrahlt.

Zunächst wurde nur am Montag-, Mittwoch- und Freitag-Abend gesendet.

1954 folgten tägliche Sendungen, nur der Dienstag war fernsehfrei.

Ebenfalls 1954 wurde das erste französisch-sprachige Programm aus Genf gesendet.

Italienisch-sprachige Programme folgten 1958.

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