Rekord: Hodler für knapp 11 Mio. Franken verkauft
Das Bild "Der Genfersee von Saint-Prex aus" von Ferdinand Hodler hat in Zürich für den Rekordpreis von 10,9 Mio. Franken den Besitzer gewechselt.
Der Schätzwert lag bei 4 bis 6 Mio. Franken. Der bisherige Rekord für ein Hodler-Gemälde hatte bei 5,7 Mio. Franken gelegen.
«Der Genfersee von Saint-Prex aus» zeugt von der thematischen Vorliebe Ferdinand Hodlers, galten doch die Schweizer Berge und Seen als Lieblingssujets des 1918 vestorbenen Malers.
Das Bild, das jetzt einen neuen Besitzer gefunden hat, ist die einzige bekannte Darstellung des Genfersees aus diesem Blickwinkel. Und es zeigt eine Welt, wie es sie heute nicht mehr gibt. Denn die in sich ruhenden grünen Wiesen, die Ferdinand Hodler 1901 vor dem blauen See malte, sind heute überbaut.
Verdoppelt
Wie das Auktionshaus Sothebys mitteilte, wurde das Bild bei der Versteigerung in Zürich von einem Schweizer Privatsammler telefonisch erstanden.
Das bisherige Rekordbild von Ferdinand Hodler war «Thunersee mit Stockhornkette» von 1913. Es war Anfang Dezember 2006, ebenfalls bei Sothebys in Zürich, für 5,7 Mio. Fr. versteigert worden.
Auch Giacometti-Rekordmarke
Sothebys versteigerte an der Zürcher Frühlingsauktion auch Werke von anderen berühmten Schweizer Malern. Werke von Giovanni Giacometti, Giovanni Segantini und Félix Vallotton ginger an Bieter aus ganz Europa.
Bei Giacomettis Bild «Nächtliche Winterlandschaft mit Piz de la Margna» aus dem Jahr 1913 ging der Hammer bei rund 3,2 Mio. Fr. nieder.
Schweizer Kunst zieht weiter an
Es handle sich auch in diesem Falle um den höchsten, je an einer Auktion für ein Giacometti-Bild bezahlten Preis, sagte ein Sprecher von Sotheby auf Anfrage. Der Schätzwert lag zwischen 1,2 und 1,8 Mio. Franken.
Sothebys führt seit 1979 Versteigerungen mit Schweizer Kunst durch. Mit einer ersteigerten Gesamtsumme von rund 25 Mio. Fr. erreichte das Auktionshaus am Dienstag zum vierten Mal in Folge ein Rekordresultat.
swissinfo und Agenturen
Ferdinand Hodler wurde 1853 in Bern geboren. Zu malen begann er in einem Atelier in Thun, wo Serienbilder für britische Touristen verkauft wurden.
Hodler besuchte später die Kunstakademie in Genf, jener Stadt, in welcher er den grössten Teil seines Lebens verbrachte.
Der Berner Künstler wurde vor allem durch seine Gemälde über historische und mythische Sujets bekannt, aber auch für seine Landschaftsbilder.
Von seinen 700 Landschaftsbildern gehören jene der Berge im Berner Oberland, des Thuner- und des Genfersees zu den bekanntesten.
Ferdinand Hodler starb 1918 in Genf.
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