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Roche baut in Basel das höchste Hochhaus der Schweiz

Eine neue Skyline für Basel: So wird das Roche-Hochhaus aussehen. F. Hoffmann-La Roche Ltd.

Der Schweizer Pharmakonzern Roche baut in Basel einen neuen Hauptsitz mit einem 160 Meter hohen Büroturm und einem Forschungszentrum. Investitionen: 800 Mio. Franken.

Mit dem Projekt landen die Stararchitekten Herzog & de Meuron den ganz grossen Wurf in ihrer Heimatstadt. Die Fertigstellung ist für 2011 geplant.

Im «Bau 1» genannten spiralförmigen Büroturm will Roche Mitarbeitende von ausserhalb des Werkareals zusammenführen: Rund 1700 Arbeitsplätze sind derzeit im Stadtgebiet in gemieteten Büros untergebracht, so etwa auf neun Etagen des Basler Messeturms. Hinzu kommen im Neubau 450 neue Arbeitsplätze, mit denen Roche bis 2011 rechnet, sowie 200 aus weiteren Bereichen.

Der Turm soll auf 43 Geschossen eine Bruttogeschossfläche von 75’000 Quadratmetern aufweisen. In der Form erinnert der runde, von zwei sich kreuzenden Spirallinien durchzogene Entwurf an eine Doppel-Helix. Gruppen von mehreren Geschossen sind dabei gegenüber den jeweils vorausgehenden um 90 Grad gedreht.

Vorgaben von Roche waren unter anderem einfachere Kommunikations-Wege, die Möglichkeit zur flexiblen Nutzung der Räume und die Einbindung des Turms ins Stadtbild. Man habe sich für eine kreisförmige Lösung entschieden, weil sie im Stadtbild viel leichter wirke, sagte Architekt Pierre de Meuron.

Bekenntnis zum Standort Basel

Auf die Frage, ob die Form nicht zu extravagant sei, sagte Matthias Baltisberger, Leiter des Roche-Standorts Basel, sie verkörpere die «stilvolle Zurückhaltung von Roche» mit seiner schon bisher hochstehenden Industriearchitektur.

Es habe nie die Idee bestanden, das höchste Gebäude der Schweiz zu bauen; dies habe sich vielmehr aus den Anforderungen ergeben. Eine Investition in dieser Höhe sei zudem ein «klares Bekenntnis zum Standort Basel», von dessen Wettbewerbsfähigkeit Roche überzeugt sei.

Auch das bisher höchste Gebäude der Schweiz steht in Basel: Der im Herbst 2003 eröffnete Basler Messeturm von Morger und Degelo ist 105 Meter hoch, das bestehende Roche-Hochhaus von Roland Rohn aus dem Jahr 1962 misst 62 Meter.

Roche braucht Platz

Das geplante Roche-Gebäude wird auch wesentlich höher sein als der von Gigon und Guyer konzipierte «Prime Tower» auf dem Zürcher Maag-Areal, der 126 Meter hoch werden soll.

Im nördlichen Teil des Areals sollen Herzog & de Meuron bis 2010 auch das 250 Mio. Franken teure neue Forschungs- und Entwicklungsgebäude bauen, das einen bestehenden Bau ersetzen soll.

Turm und Forschungsbau sind Teil eines Konzepts zur Arealentwicklung, mit dem Roche auf mehr Platzbedarf, das Alter heutiger Gebäude und neue Anforderungen an deren Anpassungsfähigkeit reagieren will. Weil das Areal durch Wohngebiete und den Rhein begrenzt ist, soll die Nutzung verdichtet und mehr in die Höhe gebaut werden.

Basler Regierung: Freude

Das Planungskonzept sieht eine Neuordnung auf dem Areal vor: Konzern- und globale Funktionen sollen zum Rhein hin, Forschung und Produktion dagegen im nördlichen Teil angesiedelt werden. Dank des Wegfalls bisheriger Laborbauten am Rhein optisch verlängert werden soll dabei auch der Solitude-Park zwischen dem Tinguely-Museum und Roche.

Für den Büroturm sowie das Areal beim Forschungsgebäude sind Bebauungspläne nötig. Laut dem baselstädtischen Kantonsbaumeister Fritz Schumacher könnte der Grosse Rat darüber in der zweiten Hälfte 2007 entscheiden. Die Basler Regierung hat in einer Mitteilung die Ausbaupläne von Roche «mit Freude» zur Kenntnis genommen.

swissinfo und Agenturen

Roche wurde 1896 in Basel gegründet und hat sein Kerngeschäft im Pharma- und Diagnostik-Bereich.

Der Konzern ist Nummer eins im globalen Diagnostik-Markt und führender Anbieter von Krebs- und Transplantations-Medikamenten.

Der Konkurrent Novartis, ebenfalls in Basel, hat eine Drittelsbeteiligung an Roche.

Der Roche-Konzern beschäftigt weltweit 70’000 Personen in 150 Ländern. 7500 davon in der Schweiz.

Basel hat sich in den vergangenen Jahren zu einer internationalen Metropole der zeitgenössischen Architektur entwickelt.

Dieser Ruf gründet auf herausragenden Bauten international bekannter Architekturbüros.

Herzog & De Meuron: Lokomotivdepot Auf dem Wolf, Güterstellwerk, Zentralstellwerk, St. Jakob Stadion, Elsässertor, Schaulager Muttenz.

Renzo Piano: Fondation Beyeler

Mario Botta: Museum Jean Tinguely

Morger und Degelo: Messeturm

Cruz y Ortiz, Giraudi & Wettstein: Passerelle Hauptbahnhof

Diener & Diener, Adolf Krischanitz, Frank Gehry, Rafael Moneo: Novartis Campus

Zaha Hadid: Erweiterung Stadtcasino (in Diskussion)

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