Migration, Terrorismus, Wahlen, Fifa-Skandal... Das zu Ende gegangene Jahr geizte nicht mit Inspirationsquellen für die Schweizer Karikaturisten.
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Als seit Jahrhunderten in die Westschweiz verpflanzter Tessiner interessieren mich Fragen zu Gesellschaft, Politik, Geschichte und Zahlen, mit einem Blick auf die italienische Präsenz in der Schweiz und umgekehrt.
Seit 2008 präsentieren rund 50 Schweizer Karikaturisten ihre Arbeiten im Rahmen der Ausstellung «Gezeichnet»Externer Link. Dieses Jahr ist sie zum ersten Mal im Berner Museum für Kommunikation zu sehen.
Das Publikum wird dabei aufgerufen, die Karikatur des Jahres zu wählen. Die Ausstellung will auch versuchen, die kulturellen Grenzen der vier Sprachregionen der Schweiz zu überwinden.
«Schweizer Karikaturen sind nicht so spektakulär wie jene in Grossbritannien oder Frankreich. Aber seit rund 40 Jahren gibt es eine Vielzahl hervorragender Zeichner, die auch internationale Ereignisse aufgreifen», sagte der Kunsthistoriker Philippe Kaenel gegenüber swissinfo.ch in einem Artikel über Satire. Künstler etwa wie Chappatte, dessen Zeichnungen regelmässig in renommierten Zeitungen wie The New York Times erscheinen, oder Mix & Remix, die oft von Le Courrier International übernommen werden.
Auch wenn 2015 ein Jahr voller Ereignisse war, die Schweizer Karikaturisten inspiriert haben, so schrieb sich doch ein besonders tragisches Ereignis in die Annalen der Satire ein: der Angriff auf die Redaktion von Charlie Hebdo in Paris im Januar.
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