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Schweiz für Schwerverkehr sperren?

Der Schwerverkehr sucht Ausweichrouten über enge Passstrassen - wie hier am Simplon. Keystone

Der Gotthard-Unfall führt zu einer dramatischen Situation für den Schwerverkehr. Die Schweiz will jetzt mit der EU über eine Teilsperrung der ganzen Schweiz für Lastwagen verhandeln.

Der Gotthard als wichtige europäisch Nord-Süd-Verbindung für den Schwerverkehr wird während mehreren Monaten geschlossen bleiben. Das befürchten zumindest die Tessiner Behörden, aber auch das Bundesamt für Strassen (ASTRA) geht davon aus, dass der Tunnel bis Anfangs 2002 wegen der Bau- und Sanierungsarbeiten nicht befahrbar sein wird.

Der Bundesrat will deshalb mit der EU über eine Teilsperrung der Schweiz für den Schwerverkehr Gespräche aufnehmen, wie Vizedirektor des Bundesamts für Strassen, Michel Egger, in einem Interview der «Neuen Zürcher Zeitung» vom Freitag erklärte.

Laut Egger können die Pass-Strassen über San Bernardino, Simplon und Grossen St. Bernhard den zusätzlichen Verkehr niemals vollständig auffangen.

Ob allerdings ausländische Transit-Lastwagen schon an der Grenze umgeleitet oder abgewiesen werden können, ist fraglich. So erinnert die Wirtschaftszeitung «Cash» am Freitag an das geltende Landverkehrs-Abkommen der Schweiz mit der EU: Dieses garantiere EU-Fuhrhaltern die freie Fahrt für 34- und 40-Tönner.

Langes Gedächtnis in Brüssel?

Weiter könne die Schweiz in Brüssel auf keine Gnade hoffen, so Cash. Schliesslich habe sich der Bund beim Brand des Montblanc-Tunnels 1999 strikte geweigert, auf EU-Begehren einzutreten, das Nachtfahr- und 40-Tonnen-Verbot aufzuweichen.

Gefährliche Grüsse weiter auf die Strasse

Der deutsche Verkehrsminister Kurt Bodewig sprach sich unterdessen gegen Transportverbote für gefährliche Güter in Tunnels aus. Dies würde die Nutzung sehr einschränken, sagte Bodewig am Freitag.

swissinfo und Agenturen

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