Skulpturen- Ausstellung in Bad Ragaz

Mit einem grossen Fest ist am Sonntagnachmittag (28.05.) im st. gallischen Kurort Bad Ragaz eine grosse Skulpturen- Ausstellung worden. 48 Künstlerinnen und Künstler aus sieben Ländern stellen insgesamt 180 Werke aus.
Eröffnet wurde die Skulpturen- Ausstellung vor einem rund 2000- köpfigen Publikum vom einheimischen Initianten und Kunstmäzen Rolf Hohmeister und der Zürcher Kunsthistorikerin Valéria Jakob Tschui.
Die Werke mit einem Versicherungswert von 55 Mio. Franken sind im ganzen Dorf aufgestellt. Der Rundgang misst vier Kilometer.
Die Ausstellung steht unter dem Motto «Plätze – Menschen – Begegnungen». Wie Hohmeister sagte, soll die Kulturarbeit auf den Plätzen dem Kampf gegen Schnelllebigkeit, Oberflächlichkeit und Gleichgültigkeit Ausdruck verleihen. Die Kunstwerke sollen die Menschen zum Verweilen, Schauen und Diskutieren einladen.
Müssigang statt Hektik
Valéria Jakob Tschui fand es bemerkenswert, eine solche Ausstellung in einem Kurort, also fern von Hektik und «an einem Ort, wo Müssiggang erwünscht ist», durchzuführen. Sie sprach über die Bedeutung von Plätzen, die es ermöglichten, um die Skulpturen herumzugehen, und gleichzeitig Mittelpunkt menschlicher Begegnungen seien.
Laut Kurt Laurenz Metzler, der Ausstellender und künstlerischer Leiter ist, handelt es sich beim Bad Ragazer Skulpturenpark um die grösste derartige Ausstellung in Europa. Zu sehen sind Werke in den verschiedensten Materialien wie Marmor, Granit, Stahl, Bronze oder Holz. Die Ausstellung dauert bis am 22. Oktober.
Kultur gegen Orientierungslosigkeit
Die St. Galler Regierungsrätin Kathrin Hilber, die sich unter den Premierengästen befand, zeigte sich von der «hoch stehenden Qualität» der Werke begeistert. Sie sei glücklich, dass die Kultur in Bad Ragaz eine grosse Bedeutung erhalte und «in einer Zeit der Orientierungslosigkeit etwas so Gutes anbietet».
Die Liste der ausstellenden Kunstschaffenden weist eine Reihe klingender Namen auf. Am bekanntesten sind die Schweizer Raffael Benazzi, Max Bill, Trudi Demut, Hans-Ruedi Giger, Gottfried Honegger, Robert Indermaur, James Licini, Pierre Mettraux, Kurt Laurenz Metzler, Claire Ochsner, Max Ramp und Daniel Spörri.
Aus dem Ausland stellen Künstler aus Italien, Japan, Österreich, Deutschland, Frankreich und dem Fürstentum Liechtenstein aus. Darunter befinden sich renommierte Leute wie der Italiener Giò Pomodoro, der in Italien lebende Japaner Kan Yasuda und der Österreicher Albrecht Fürthner.
Auch Künstler aus der näheren Region
Vertreten sind auch Kunstschaffende aus der näheren Region. Die bekanntesten sind der Holzbildhauer Stefan Gort aus Vättis (SG) sowie die beiden Liechtensteiner Georg Malin und Hugo Marxer. Die ausgestellten Werke wiegen zwischen einigen Kilogramm und mehreren Tonnen und sind bis zu zehn Meter hoch.
Der Skulpturenpark ist ein Geschenk von Rolf und Esther Hohmeister an ihren Wohnort Bad Ragaz. Der Chefarzt des Medizinischen Zentrums und seine Frau haben in den letzten drei Jahren die Ausstellung im Alleingang organisiert. Zudem sammelten sie weltweit 500’000 Franken Sponsorengelder, um die Unkosten zu decken.
swissinfo und Agenturen

In Übereinstimmung mit den JTI-Standards
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch