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So soll Lugano im Jahr 2050 aussehen

Lugano mit Luganersee
Lugano bereitet sich auf die Zukunft vor. Keystone - Ats / Ti-Press

Die Stadt stellt einen Masterplan vor, der das vielfältige Gebiet in vier Interventionsachsen unterteilt. Ziel ist es, die verschiedenen Masterpläne zu harmonisieren.

Die Stadtregierung von Lugano beantragt beim Gemeinderat drei Millionen Franken, um das Programm der Neugestaltung der Stadt zu starten. Ausgangspunkt ist der städtische Masterplan, ein Dokument, auf das seit Jahren gewartet wird und kürzlich von der Exekutive von Lugano vorgestellt wurde.

Das Dokument wurde mehrfach verzögert, unter anderem, weil die Stadtregierung es einstimmig verabschieden wollte und es einige Zeit gedauert hat, eine Einigung zu erzielen. Aber worum geht es konkret?

Der Plan soll skizzieren, wie Lugano im Jahr 2050 aussehen soll und welche raumplanerischen Eingriffe vorgenommen werden müssen, um diese «Vision» zu erreichen. Um dieses Ziel zu realisieren, wurde die Stadt in neun Bereiche unterteilt, die als «Konstellationen» bezeichnet werden.

Es handelt sich um ein heterogenes Gebiet von 75 Quadratkilometern – nach Zürich die zweitgrösste Stadt der Schweiz – mit sehr unterschiedlichen Stadtvierteln, die in rund 20 Dokumenten konzipiert und geplant sind und in einem 245 Seiten umfassenden Bericht zusammengefasst wurden.

In der Zukunftsvision, die auf eine Harmonisierung der Masterpläne abzielt, würden die derzeit 23 Quartiere auf 21 reduziert werden.

Lugano in der Vorstellung

«Die Ausarbeitung des städtischen Masterplans beginnt mit der Interpretation und Anwendung der Raumplanungspolitik auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene. Auf dieser Grundlage hat das Studio Paola Viganò ausdrucksstarke ‹Vier Bilder› für die Zukunft Luganos erarbeitet», so der Stadtrat in einem Communiqué.

Vision von Lugano in der Zukunft
2050 soll es in Lugano 21 Quartiere geben. lugano.ch

Im ersten Bereich (Stadt der Dörfer und Quartiere) geht es um die Stärkung der Quartiere, also auch der Mobilität, der Kerne und der sozialen Infrastrukturen im Quartier.

Im zweiten Bereich (städtische Landschaft) geht es um die Förderung von Naturschutzmassnahmen, beginnend mit dem Fluss Cassarate, aber auch mit den Kastanienwäldern.

In der dritten (kleine globale Stadt) liegt der Schwerpunkt auf der Lebensqualität. Eine Achse, in der auch die Vision des Kongress- und Kulturzentrums wiederkehrt.

Die vierte Achse (Resilientes Stadtgebiet) schliesslich zielt darauf ab, Wärmeinseln zu reduzieren und ein emissionsfreies Gebiet anzustreben.

Jedes Kapitel ist reich an sehr unterschiedlichen Erkenntnissen gespickt. Ein konkretes Beispiel: Lugano soll eine Pilotstadt des ökologischen und sozialen Übergangs sein, aber auch die Schweizer Hauptstadt der mediterranen Kultur.

Die Entstehung des Projekts und die nächsten Schritte

In Anbetracht der systemischen Dimension des Projekts «wurde der Masterplan unter Einbeziehung der Einwohner von Lugano erstellt, die sich durch Debatten und Spaziergänge aktiv an den Überlegungen zur Zukunft der Stadt Lugano beteiligen konnten – und dies auch in den nächsten Phasen tun können», erklärt die Exekutive weiter.

Die nächsten Schritte beginnen mit der Umsetzung dieser Leitlinien in neun Masterplänen für die festgelegten Gebiete. Zunächst wird vom allgemeinen Masterplan, der nur als Orientierung dient, zu den konkreten Nutzungsplänen übergegangen.

Dies wird vier Jahre dauern und mehrere Millionen Franken kosten, von denen ein Teil – die erwähnten drei Millionen – in einer Botschaft an den Gemeinderat beantragt wurde.

«Die Nutzungspläne werden dann dem Kanton (Abteilung für Raumentwicklung) vorgelegt, dann folgt der öffentliche Konsultationsprozess. Anschliessend werden sie dem Gemeinderat zur Annahme überreicht.

Schliesslich werden die Pläne mit dem Recht auf Einsprache veröffentlicht und an den Staatsrat zur kantonalen Genehmigung weitergeleitet. Für die Ausarbeitung der Schlussakte, die dem Gemeinderat vorgelegt wird, ist ein Zusatzkredit erforderlich“, heisst es in der Mitteilung weiter.

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