Stark geprägt von Wörtern aus anderen Sprachen
Latein und Französisch beeinflussten das Schweizerdeutsche. Doch auch die Romands und Tessiner waren mit deutschen Idiomen durchsetzt. Besonders "fremdgeprägt" ist das Rätoromanische.
Deutsch war lange lateinlastig, Schweizerdeutsch ist durchsetzt von romanischen Elementen. Ausdrücke wie «exgüsi» (excusez, Entschuldigung), «salü» (salut, Hallo), «sich futiere» (se foutre, sich nicht darum scheren) oder «arrangschiere» (arranger, sich damit zu Recht finden) zeugen davon.
«Viele Dinge, für die wir deutsche Worte haben, nennen sie nie anders als mit den französischen», schrieb ein Sachse seinem Leipziger Freund aus Basel.
Im Schweizerdeutschen flossen zudem zahlreiche Wörter aus dem Jenischen beziehungsweise Rotwelschen ein. Sie werden teilweise noch heute gebraucht: Beiz, bibere, bläche, Büez, Chohldampf, pflotschig, Kaff, penne, Ranze, Ruech oder schmuse.
Ebenfalls jenischen Ursprungs sind die Bezeichnungen «Schmier», «Tschugger» und «Schroter» für Polizei.
In französischen Dialekten findet man viele Wörter alemannischer Herkunft. Auch die lombardischen Mundarten im Tessin waren von den Idiomen ihrer eidgenössischen Nachbarn beeinflusst.
Das Rätoromanisch enthält die meisten Wörter aus anderen Sprachen. Die Surselva und Mittelbünden waren vom alemannischen Norden beeinflusst, ihre Sprachen Surselvisch, Sutselvisch und Surmeirisch enthalten entsprechend viele schweizerdeutsche Elemente.
Die Ausrichtung des Engadins nach dem lombardischen Süden führte im oberen Teil des Tals zu zahlreichen «Italianismen» in der Mundart «puter». Die tirolerdeutschen Entlehnungen im «vallader» und «jauer» weisen auf rege Kontakte des Unterengadins und Münstertals mit dem Tirol im Osten hin.
swissinfo und Agenturen

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