SWI swissinfo.ch-Reportage gewinnt Swiss Press Photo Award

Eleni Kougionis

Eleni Kougionis erhält den ersten Preis in der Kategorie "Schweizer Geschichten" bei den Swiss Press Photo Awards. Die Schweizer Fotografin wird für die Reportage über Müll jagende Detektive ausgezeichnet.

Ein Land, das offizielle Abfalldetektive einsetzt, um Müllsünder zu entlarven: Diese typisch schweizerische Geschichte erzählten swissinfo.ch-Reporter Benjamin von Wyl und die freie Fotografin Eleni Kougionis im letzten Sommer den Leserinnen und Lesern der zehn Sprachredaktionen von swissinfo.ch.

Eleni Kougionis

Für diese Reportage aus ihrer Geburts- und Wohnstadt Basel gewinnt Eleni KougionisExterner Link (34) einen der sechs Preise, die am Mittwoch bei den Swiss Press Photo Awards verliehen wurden. Sie wird in der Kategorie «Schweizer Geschichten» ausgezeichnet. «Ihre Bilder zeugen von einer fast forensischen Suche nach Hinweisen in den entlegenen Winkeln der Stadt», schreibt die Jury in ihrer Mitteilung.

Eleni Kougionis folgte einem Team von Detektiven, die wie Kosmonauten aussehen, mit dem Auftrag, «diejenigen aufzuspüren, die ihren Abfall auf illegale Weise entsorgen», wie der Artikel von swissinfo.ch erzählt. Eine ungewöhnliche Jagd, ein Thema, das für die Schweiz typisch ist und vielen Einwohner:innen täglich Sorgen bereitet. 

«Ich bin überrascht, dass ich den Preis gewonnen habe», sagt Eleni Kougionis. «Es war ein Auftrag, wie ich ihn oft von Schweizer Medien erhalte, und kein langangelegtes Fotoprojekt.» Sie führt die Anerkennung darauf zurück, dass es sich um ein typisch schweizerisches Thema handelt, das jedoch ein wenig im Schatten steht. «Ich wusste nicht einmal, dass es solche Detektive gibt», sagt sie.

Die preisgekrönte Fotoreportage der Swiss Press Photo Awards:

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Wo schon Müll ist, kommt mehr dazu. Das gilt auch in Basel. Eleni Kougionis

Die Meldungen illegaler Entsorgungen erhalten die Abfallkontrolleure via Tablet. Eleni Kougionis

Da ist die Ladefläche noch leer: der Laster am Anfang der Tour. Eleni Kougionis

Wann immer sie in den Müll greifen, tragen die «Abfalldetektive» Handschuhe. Eleni Kougionis

Schlecht einsehbare Passagen sind Hotspots des illegalen Mülls. Eleni Kougionis

Auch Baustellen verstehen manche Menschen als Einladung, ihren Müll liegenzulassen. Eleni Kougionis

In Basel kommt der Haushaltsmüll in den blauen Gebührensack. Für schwarze Säcke gibt’s Bussen. Eleni Kougionis

Der Laster der Abfallkontrolleure wirkt klein im Verhältnis zu den anderen Vehikeln bei der Kehrichtverbrennungsanlage. Eleni Kougionis

Im illegal deponierten Müll tauchen viele Recycling-Flaschen auf. Deren Entsorgung bei der Sammelstelle wäre in der Schweiz gratis. Eleni Kougionis

Jeden möglichen Beweis inspizieren die Abfallkontrolleure sorgfältig. Eleni Kougionis

Der Sticker auf dem Müllsack zeigt den «Schweinehund». Dieses Maskottchen soll die Basler Bevölkerung für eine saubere Stadt sensibilisieren. Eleni Kougionis

Der meiste Müll geht nicht über das Förderband der Abfallkontrolle, die in den Grössenordnungen der Abfallanlieferung klein wirkt. Eleni Kougionis

Zuletzt werfen die Abfallkontrolleure ihre Einwegschutzanzüge dem durchsuchten Müll hinterher. Eleni Kougionis

Wenn eindeutige Hinweise da sind, erhalten «Abfallsünder:innen» eine Busse von den «Abfalldetektiven». Eleni Kougionis

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Eleni Kougionis ist vor allem im Bereich der Porträt- und Dokumentarfotografie aktiv. Nach einer Lehre als Polygrafin in einer Druckerei studierte sie Fotografie am Medienausbildungszentrum (MAZ) in Luzern.

Im Rahmen dieser Ausbildung absolvierte sie ein Praktikum bei einer Zeitung in Athen. Seit ihrem Abschluss im Jahr 2015 arbeitet sie als freie Fotografin und realisiert eigene Projekte. Ihre Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet und in verschiedenen Ausstellungen gezeigt.

Bereits 2020 gewann sie den ersten Preis in der Kategorie «Schweizer Geschichten» der Swiss Press Photo Awards für eine Fotoserie, die dem Verein «Schwarzer Peter» gewidmet war, der in Basel verschiedene Projekte für Menschen unterhalb der Armutsgrenze betreibt.

Hier geht es zur Reportage: