Unsterbliche Porträts
Sébastien Kohlers Porträts sind faszinierend und konfrontativ. Die Personen blicken direkt in die Kamera, was den Bildern Tiefe und Intensität verleiht. Für seine Kunst nutzt er eine alte Technik.
Der 1969 in der Schweiz geborene Sébastien Kohler lebt in Lausanne. Die Kunst des Fotografierens hat er sich selber beigebracht. Er fokussiert seine Arbeit auf das sogenannte Kollodium-Nassplatten-Verfahren. Das Verfahren aus dem 19. Jahrhundert war vom englischen Bildhauer Frederick Scott Archer entwickelt worden.
Das Prinzip ist einfach: Hält man ein Negativ vor einen schwarzen Hintergrund und beleuchtet es von vorne, erscheint dieses wie ein Positiv, weil das Licht das metallische Silber aufhellt, aus dem das Bild besteht.
Das Kollodium-Nassplatten-Verfahren liefert hervorragende Glasnegative, die einen zeitlosen Eindruck schaffen. Die Reichhaltigkeit von Kohlers Fotografien wird bis am 14. März im Camera MuseumExterner Link in Vevey gezeigt. An der Ausstellung gibt ein Video, das Kohler bei der Arbeit in seinem Studio zeigt, Einblick in sein Schaffen. Bewegungslosigkeit während ein paar Sekunden ist entscheidend für die Entstehung eines zeitlos bezaubernden Bildes.
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