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Töpffer, der «Erfinder» der Schweizer Karikatur

Das Internationale Museum der Reformation Genf erinnert in einer Ausstellung an den Maler Wolfgang-Adam Töpffer (1766-1847). Der Genfer malte böse Zeichnungen mit viel Sprengkraft und zeigte damit die gesellschaftspolitische Dimension der Karikatur als Genre auf.

Ausgebildet im Paris der Französischen Revolution, liess sich Töpffer aber von britischen Karikaturen inspirieren, die in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts sehr angesagt waren. Die Zeichner griffen darin nicht nur die herrschenden Politiker an, sondern auch Moral und Religion.

In Genf fiel das von Töpffer eingebrachte neue Medium auf fruchtbaren Boden, weil sich dort Verfechter der Idee der Revolution mit konservativen Kräften stritten. Der Zwist gipfelte in der Rückweisung der französischen Einflüsse und dem Beitritt zur Schweizer Eidgenossenschaft 1815.

Töpffer kommentiert mit bissigem Humor die «menschliche Komödie» seiner Zeit, findet aber kaum öffentliche Beachtung, denn es fehlt ein mutiger Herausgeber, der seine Erzählungen in satirischen Bildern in die Öffentlichkeit bringen könnte. Heute gilt Töpffer aber als ein Ahne des Comics.

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