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Treue Leserinnen und Leser

Keine grossen Veränderungen bei den Leserzahlen in der Schweiz. Keystone

Gratiszeitungen wie "20 Minuten" und "Metropol" haben im Jahr 2001 den Wettbewerb um Leserinnen und Leser verstärkt. Bei den grossen Zeitungen verlor vorab der "Tages Anzeiger". Aber gesamthaft gesehen wird gelesen, was man immer schon las.

Die Pendlerzeitungen tauchen in der MACH-Basic-Statistik der AG für Werbemedienforschung WEMF – sie erhebt die Leserzahlen in der Schweiz – zum ersten Mal auf. 314’000 Pendler und Pendlerinnen lasen im Jahr 2001 die «20 Minuten», 216’000 griffen zu «Metropol». Das ist den am Dienstag (11.09.) veröffentlichten WEMF-Zahlen zu entnehmen.

Die WEMF erhebt jährlich neben den Auflagezahlen auch die Reichweite der Printmedien. Die Zahlen zeigen, wie viele Leute ein Medium nutzen.

«Blick» führt¶

Von den drei grossen Tageszeitungen verlor vor allem der «Tages Anzeiger» Leser. Im Jahr 2001 ging der «Tagi» durch 566’000 Hände – 50’000 weniger als im Vorjahr. Diese Differenz ist auch statistisch signifikant, weil sich in den beiden Jahren der so genannte «Vertrauensbereich» (statistische Abweichung) unterscheidet.

Mit 739’000 Personen hatte die Boulevardzeitung «Blick» auch 2001 die grösste Leserschaft (-3’000). Die «Neue Zürcher Zeitung» erreichte 300’000 Leser, das sind 8’000 weniger als im Vorjahr.

Die Gratiszeitungen verursachten gleichwohl nicht allzu grosse Verschiebungen. «Aus unserer Perspektive sind die Ergebnisse sehr stabil», fasste WEMF-Forschungsleiter Harald Amschler die MACH Basic 2001 zusammen. Kommt hinzu, dass der Schweizer Printmedienmarkt insgesamt keine Leser verloren hat.

Berner bieteten Zürchern die Stirn¶

Berner bieten Zürchern die Stirn

Mit ihren 331’000 Leserinnen und Lesern (+3’000) bot die «Berner Zeitung» den Medien aus Zürich Paroli. Der Berner «Bund» erreichte 139’000 Leser (-16 000). An beiden Zeitungen sind allerdings die Zürcher «Tamedia» («Tages-Anzeiger»)
resp. die «NZZ» beteiligt.

Die «Neue Luzerner Zeitung» kam im vergangenen Jahr auf 273’000 Leserinnen und Leser. Eine Leserschaft von über 200’000 hatten auch die «Südostschweiz» (230’000), die «Aargauer Zeitung» (213’000), das «St. Galler Tagblatt» (212’000) und die «Basler Zeitung» (210’000).

«Facts» im Rückwärtsgang¶

Der «SonntagsBlick» konnte seine Leserschaftszahlen um 41’000 auf 1,044 Mio. steigern. Auch die «SonntagsZeitung» legte mit einem Plus von 2’000 Lesern leicht zu. Sie erreichte in der Deutschweiz 754’000 Leserinnen und Leser.

Der «K-Tipp» (1,11 Mio.) konnte in der Deutsch-Schweiz seinen Platz als leserstärkste Zeitschrift halten. Der «Beobachter» wurde von 1,059 Mio. Leuten gelesen. Die «Schweizer Illustrierte» kommt auf rund 1 Mio. Leser. Die Leserschaftszahl des Nachrichtenmagazins «Facts» fiel von 545’000 im Jahr 2000 auf 477’000 im Jahr 2001.

Bei den Mitglieder-Zeitungen blieb die «Coop-Zeitung» mit 2,36 Mio. Leserinnen und Lesern auf dem ersten Platz. Ihr folgten die Migros-Zeitung «Brückenbauer» (2,059 Mio.) und die deutschsprachige Ausgabe von «Touring» (969’000).

«Le Matin» stärkste Westschweizer Zeitung¶

In der Westschweiz blieb «Le Matin» mit 266’000 Leserinnen und Lesern die grösste Zeitung, gefolgt von «24 heures» mit 234’000 Lesern und der «Tribune de Genève» mit 189 000 Lesern. «Le Temps» erreichte 117’000 Leser. Stabile Leserzahlen wies im Tessin der «Corriere del Ticino» (111’000/+1’000) auf.

Im vergangenen Jahr hatte die WEMF die Leserschafts-Forschung zum ersten Mal nach einer neuen Methode durchgeführt. Diese Methode wurde für MACH Basic 2001 verfeinert. So werden bei Zeitungen, die einmal wöchentlich in einer Grossauflage erscheinen, neu getrennte Leserschafts-Zahlen für die Normal- und Grossauflage ausgewiesen.

swissinfo und Agenturen

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