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Wakkerpreis 2006 geht an Delsberg

Die Bogenbrücke La Maltiere verleiht der Delsberger Altstadt einen besonderen Charme. Keystone

Die Ausgabe 2006 des Wakkerpreises geht an das jurassische Delsberg. Der Kantonshauptort wird für die Wiederaufwertung des öffentlichen Raumes geehrt.

Der Preis zeichnet jedes Jahr eine Gemeinde aus, die sich um die urbane Entwicklung und den Schutz des Ortsbildes verdient gemacht hat.

Die Übergabe des mit 20’000 Franken dotierten Wakkerpreises an den Hauptort des Kantons Jura, findet im Sommer an einer öffentlichen Feier in Delsberg statt, schreibt der Schweizerische Heimatschutz (SHS).

Delsberg erhält die Anerkennung für seine «klare raumplanerische Strategie zu Gunsten einer behutsamen, qualitätsorientierten Stadtentwicklung».

Mit der Neugestaltung des Bahnhofplatzes sei es gelungen, aus einem vernachlässigten Quartier einen attraktiven Stadtteil zu machen. Zudem sei der neu renovierte Bahnhof um einen überzeugenden Anbau (Architekt Renato Salvi) erweitert worden.

Der Strassenraum in der Altstadt habe dank weniger Verkehr (Tempo 30) und einfachen gestalterischen Eingriffen eine neue, sympathische Ausstrahlung. Weiter seien sämtliche Brunnen renoviert und zahlreiche Hausfassaden in Stand gestellt worden.

Vorzeigeprojekt Bischofspalast

Ein denkmalpflegerisches Vorzeigeprojekt sei die sorgfältige Renovation des ehemaligen Bischofspalastes (heute Schulhaus). Diese respektvolle Behandlung eines Baudenkmals sei zum Massstab für den Umgang mit den zahlreichen weiteren historischen Gebäuden der Stadt geworden.

Auch das bauliche Erbe der jüngeren Vergangenheit oder die ehemaligen Arbeiterquartiere des beginnenden 20. Jahrhunderts hätten heute für die Stadt unbestritten Denkmalcharakter, schreibt der SHS.

Interessante zeitgenössische Architektur zeigten nebst der Bahnhoferweiterung die kantonale Berufsschule, der Verwaltungstrakt der Fachhochschule Westschweiz und das SUVA-Kantonalbank-Gebäude.

Zweite jurassische Stadt

Delsberg ist nach Pruntrut (1988) die zweite jurassische Stadt, die den Wakkerpreis erhält. Während in den 1970-er Jahren vor allem Gemeinden ausgezeichnet wurden, die sich um die Erhaltung ihrer historischen Zentren verdient gemacht hatten, liegt der Fokus heute auf der Weiterentwicklung von Siedlungsräumen unter zeitgenössischen Gesichtspunkten

Seit 1972 vergibt der Schweizer Heimatschutz einer politischen Gemeinde die Auszeichnung für vorbildliche Leistungen in der Siedlungs- und Ortsbildentwicklung. 2005 ging der Preis ausnahmsweise an ein Unternehmen, die SBB.

Eher symbolischer Charakter

Das Preisgeld hat mit 20’000 Franken eher symbolischen Charakter; der Wert der Auszeichnung liegt laut SHS in der öffentlichen Anerkennung.

Ermöglicht wurde der Wakkerpreis durch ein Vermächtnis des Genfer Geschäftsmannes Henri-Louis Wakker (1875-1972) an den Schweizer Heimatschutz.

swissinfo und Agenturen

Seit 1972 wird der Wakkerpreis jedes Jahr an Gemeinden verliehen, die besonderes Augenmerk auf die Stadt-Entwicklung und den Schutz des Ortbildes werfen.

Ausser 2005 wurde der Preis ausnahmslos an politische Gemeinden vergeben, letztes Jahr ging er an die nationale Eisenbahngesellschaft SBB.

In diesem Jahr geht der Preis in den Jura, nach Delsberg. 2004 wurde Biel im Katon Bern ausgezeichnet.

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