Als die Schweizer Regierung Mitte März beschloss, das öffentliche Leben herunterzufahren, wollten einige Skigebiete zunächst nichts davon wissen. Der Skisport ist in vielen Teilen der Alpen nicht nur wirtschaftlich lebenswichtig, sondern auch Teil der Schweizer DNA, vor allem für die älteren Generationen.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Ich bin in England geboren und lebe seit 1994 in der Schweiz. Zwischen 1997 und 2002 machte ich in Zürich eine Ausbildung zur Grafikerin. In den letzten Jahren begann ich als Fotoredaktorin zu arbeiten; seit März 2017 gehöre ich zum Team von swissinfo.ch.
Bevor das Coronavirus Europa traf, wurde im Alpinen Museum der Schweiz die Ausstellung «Die verlorenen und gefundenen Erinnerungen» eröffnet, in der alte Skiausrüstungen, Trophäen und sogar Röntgenaufnahmen von Knochenbrüchen bei Skiunfällen gezeigt werden. Viele der Objekte wurden von der Öffentlichkeit gespendet.
Wie alle kulturellen Einrichtungen des Landes und Europas musste auch das Alpine Museum nun seine Türen vorübergehend schliessen. Auf der Internetseite des MuseumsExterner Link können ein paar ausgewählte Stücke dennoch angeschaut werden.
Das ist auch möglich in einem speziell für die Ausstellung erstellten Buch. Es handelt sich um eine Sammlung von Postkarten aus den Jahrzehnten, in denen der Skisport für die Schweizer eine Leidenschaft und nicht nur Zeitvertreib war.
Die Zahl der Tage, welche die Menschen auf den Skipisten verbrachten, ging zwischen 2008/09 und 2016/17 dramatisch zurück. Interessanterweise entdecken die unter 30-Jährigen den Sport wieder und halten die Skigebiete in Schwung, wie zuvor die Generation der Babyboomer.
Einen erheblichen Einfluss auf die abnehmende Popularität des Skisports hat der Klimawandel. So hatten in den letzten Jahren nur die Skigebiete in den höheren Lagen genug Schnee – oder genug kalte Temperaturen, um Schnee zu produzieren –, um ihre Pisten offen zu halten. Viele Schweizerinnen und Schweizer haben zumindest Erinnerungen an die Tage, an denen, so der Text eines populären Liedes, «jeder Skifahrer» war.
«Schnee von gesternExterner Link«, ist ein neues Buch über die Kultur des Skifahrens, mit Bildern aus der Sammlung des Alpinen Museums der Schweiz.
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Endstation Eismeer: Als sich Grindelwald im Höhenrausch befand
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Grindelwald war der erste Kurort im Berner Oberland, der sich auch für den Wintertourismus öffnete. Blick in eine vergangenen Ära.
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Der grösste Teil des Nachlasses der beiden Fotografen ging an den Kanton Glarus. Er umfasst über eine halbe Million Diapositive, Negative, Glasplatten, Fotomontagen, Retouchen, Ansichtskarten, Abzüge auf Papier und Filme (ca. 50’000 Meter) in diversen Formaten. Das Bildmaterial ermöglicht eine einmalige Sicht auf eine verflossene Zeit und ist von hohem ästhetischen und historischen Wert. Bilder…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Das Skigebiet Silvretta Arena liegt zwischen dem Schweizer Touristenort Samnaun und dem Tiroler Ischgl. Im Winter beherbergen die zahlreichen Restaurants und Bars Skifahrer und Snowboarder, im Sommer Wanderer und Mountainbikers. Wenn der Schnee schmilzt, hätten die Angestellten des Gastgewerbes und der Bergbahnen – um nur einige zu nennen – eine Atempause verdient. Aber sie haben…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Pionierrolle des Wintertourismus kommt den Kurorten St. Moritz und Davos im Kanton Graubünden zu, nicht nur für die Schweiz, sondern weltweit. Es kamen vor allem Briten, aber auch Deutsche. Die ersten Eisbahnen, die ersten Schlittelbahnen sowie legendäre Hotelpaläste wurden gebaut. Auch Pferderennen auf Schnee und Eis waren beliebt. Später kam das Skilaufen hinzu. Dass…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch