Zwei Drittel der Schweizer für teurere Zigaretten
Die Schweizer Bevölkerung ist laut einer Umfrage mehrheitlich für teurere Zigaretten. 64% der Befragten befürworten eine Preiserhöhung für eine Schachtel Zigaretten auf 7,50 Franken.
Selbst 38% der Raucher sind für eine Erhöhung.
Diese Ergebnisse überraschen, ging doch während der letzten Woche ein Sturm der Entrüstung durch die Schweizer Presse. Dies, nachdem das Bundesamt für Gesundheit (BAG) eine Anti-Raucher-Kampagne gestartet hatte.
Weniger Werbung
Grossen Zuspruch findet auch ein Verbot von Zigarettenwerbung in Kinos, auf Plakaten und in Zeitungen, wie aus der Umfrage des Instituts Isopublic im Auftrag von «SonntagsZeitung» und «Le Matin Dimanche» hervorgeht.
69% der Nichtraucher und 59% der Raucher sprechen sich für ein derartiges Verbot aus.
Trennung in Restaurants
Noch mehr sind für ein Verbot des Zigarettenverkaufs an unter 18-Jährige: 71% möchten den Verkauf an Jugendliche untersagen. 86% aller Befragten befürworten auch getrennte Zonen für Raucher und Nichtraucher in Restaurants und Bars.
Isopublic führte die Umfrage vom 21. bis zum 23. Juli bei 500 Personen in der deutschen und französischen Schweiz durch. Dabei bezeichneten sich auch 73% der Befragten als Nichtraucher, 23% als Raucher und 4% als Gelegenheitsraucher.
Härtere Gangart
Die Umfrage nahm die Vorschläge auf, die BAG-Direktor Thomas Zeltner letzten Sonntag in der «NZZ am Sonntag» gemacht hatte.
Zeltner hatte auch vorgeschlagen, auf den Zigarettenschachteln grosse Aufschriften mit Warnhinweisen anzubringen. Schon in diesem Herbst will der Bundesrat darüber entscheiden.
Am vergangenen Mittwoch hatte das BAG auch eine Studie über Alkohol- und Tabaksucht präsentiert. Diese soll in ein neues Leitbild einfliessen, wonach die Prävention von Alkohol- und Tabakmissbrauch in der nationalen Suchtpolitik erste Priorität erhalten soll.
Ungemach droht Rauchern nun auch von einer weiteren Seite: Die Stiftung für Konsumentenschutz (SKS) hat ein Projekt lanciert, um das Rauchen in allen Zügen und Bahnhöfen der Schweiz zu verbieten, wie der «Sonntags Blick» berichtet.
swissinfo und Agenturen
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