Lampenschirme und Jute zum Start der Pariser Prêt-à-Porter-Schauen
(Keystone-SDA) Paris – Eher verhalten haben die Pariser Prêt-à-Porter-Schauen der Damenkollektionen für Frühjahr/Sommer 2011 begonnen. Nach den starken Präsentationen der italienischen Designer in Mailand müssen sich die Franzosen jetzt ins Zeug legen.
Bei Altmeister Pierre Cardin spürte man am Mittwoch aber wenig davon. Er mischte seinen typischen Astronauten-Look mit altbackenen Kostümen und fügte Glamourkleider hinzu, die aussahen, als stammten sie vom Basar.
Strickoveralls in Schwarz oder Beige wurden mit seltsamen Gürteln mit abstehenden Gummistäben kombiniert. Mäntel wirkten wie aus eingefärbten Jutesäcken geschneidert, und an den Abendkleidern mit Corsage-Oberteil saßen glitzernd bestickte Röcke, überdimensionierten Lampenschirmen gleich.
Marcel Marongiu, der aus Schweden stammende Designer des Hauses Guy Laroche, beschränkte sich klug auf sportlichen Sommerlook in freundlichen Farben wie Orange, Beige oder Königsblau. Abgewandelte Hemdblusenkleider und schenkelkurze Röcke kamen in luftiger Baumwolle daher. Für den Abend zeigte Marongiu Entwürfe mit Computerdruck, deren Muster an Luftbilder der Erdoberfläche erinnerten.
Das Haus Laroche war das erste, das in dieser Saison die neue Schauen-Location «Pavillon Alexandre III» am rechten Seine-Ufer nutzte. Das Zelt soll die Säle des Carrousel du Louvre ersetzen, die zuletzt nur noch wenig genutzt und daraufhin geschlossen worden waren.
Avantgarde-Designer Nicolas Andreas Taralis hielt sich am Dienstagabend an Schwarz und setzte dies soft und sportlich um. Hauchzarte Transparent-Blusen kombinierte er zu burschikosen Herrenhosen.
Die Models erinnerten mit ihren schwarz ummalten Augen an die Schönheiten der späten 60er. Als Outfit für mutige Partygirls schlug Taralis einen schwarzen Tüllminirock zum nackten Oberkörper vor.