Lausanne bleibt laut Logitech-CEO Hauptsitz
(Keystone-SDA) Lausanne bleibt «auf jeden Fall» der Hauptsitz des Computerzubehörherstellers Logitech. «Die Schweiz ist das Herzstück von Logitech», erklärt Firmenchefin Hanneke Faber am Samstag in einem Zeitungsinterview.
«Wenn schon, dann werden wir den Standort weiter stärken», sagte die 55-jährige Niederländerin im Gespräch mit der «Schweiz am Wochenende». Und sie werde auch viel Zeit in der Schweiz verbringen. Faber war zu Beginn des Jahres, als sie die CEO-Stelle antrat, zuerst nach Lausanne gezogen. Diesen Sommer siedelte die Mutter dreier erwachsener Kinder aber ins Silicon Valley um.
«Der Verwaltungsrat erachtet es als wichtig, dass ich mehrheitlich im Silicon Valley bin, weil dort nun mal die grossen Player wie Apple, Google und Meta sind», sagt Faber dazu. Es sei hilfreich, vor Ort in diesem Ökosystem zu sein. Zudem befinde sich in San José, Kalifornien, das grösste Logitech-Büro.
Faber will Logitech nach eigenen Angaben zu einer «ikonischen Marke entwickeln. «So wie Apple, Starbucks oder Chanel.» Das Gaming sei dabei ihrer Meinung nach einer der Schlüsselbereiche. 2028 werde das Online-Gaming sogar olympisch an den Spielen in Los Angeles. «Das wird eine grossartige Chance für uns», sagt Faber.
Einzige Frau an Spitze einer SMI-Firma
Die einzige Firmenchefin eines SMI-Unternehmens äusserte sich auch zum Streit Logitechs mit seinem Co-Gründer Daniel Borel. Dieser schiesst seit gut zwei Jahren gegen Verwaltungsratspräsidentin Wendy Becker. Er fordert ihre Absetzung und schlägt einen anderen Kandidaten vor. «Daniel Borel spielt offensichtlich eine wichtige Rolle in unserer Firmengeschichte, die ich sehr respektiere», sagt Faber.
Aber als CEO sei es ihre Aufgabe, sich auf das aktuelle Geschäft und die Zukunft der Firma zu konzentrieren. «Am Schluss entscheiden die Aktionäre an der Generalversammlung am 4. September über seinen Vorschlag.»
Auf die Kritik Borels, es herrsche eine toxische Unternehmenskultur bei Logitech und der Geschäftsverlauf sei nicht gut, geht Faber hingegen ein: «Die Zahlen sprechen für sich, wir haben zwei gute Quartale hinter uns. Und ich persönlich finde, wir haben eine fantastische Unternehmenskultur, eine der besten, die ich je erlebt habe.»