Alle Genfer G-8-Randalierer aus der Haft entlassen
Die nach Ausschreitungen während des G-8-Gipfels in Genf festgenommenen Randalierer sind wieder frei.
33 Personen wurden dem Richter vorgeführt. Das härteste Urteil ist eine bedingte sechsmonatige Haftstrafe. Die Polizei wollte strenger vorgehen.
Die angeklagten Personen waren aus Sicht von Richter Leonardo Malfanti alles nur «kleine Fische». Deshalb seien nur bedingte Strafen ausgesprochen worden.
Die grossen Fische hingegen seien der Polizei durchs Netz gegangen. Der interimistische Chef der Genfer Polizei, Christian Cudré-Mauroux, vermutet, dass der grosse Teil der Übeltäter Berner sind, wie er am Dienstag in Genf sagte.
Die 33 wieder freigelassenen Personen waren gemäss den Untersuchungsrichtern vor allem «Profiteure».
Nur kleine Fische
«Die Personen, die ich verurteilt habe, waren nicht jene, welche die erste Rolle gespielt haben», sagte der Genfer Richter Leonardo Malfanti am Dienstag.
Er und andere Untersuchungsrichter hatten es dieser Tage vor allem mit Leuten zu tun, die den Steinewerfern folgten, um danach die zerstörten Boutiquen auszurauben.
Die härteste Strafe, die Malfanti gegen einen dieser Plünderer ausgesprochen hatte, war eine Verurteilung zu sechs Monaten Zuchthaus auf Bewährung.
Eine Person, die verschiedene Gegenstände gegen einen Polizisten geworfen hatte, wurde zu 30 Tagen Haft auf Bewährung verurteilt.
Untersuchungen noch nicht abgeschlossen
Die Genfer Untersuchungsrichter betonten jedoch, die polizeilichen Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen.
«Bevor wir die wirklichen Urheber nicht belangt haben, geht unsere Arbeit weiter», sagte Malfanti.
Die Analyse der Filme, welche die Polizei während den Demonstrationen gedreht hatte, sei noch nicht abgeschlossen.
swissinfo und Agenturen
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