Die erste Frau in der Schweizer Botschaft in Paris
Spitzenposten in Frauenhand: Das ist in der Diplomatie noch nicht Alltag, aber es tut sich etwas. Das sagt auch Livia Leu Agosti. Die Botschafterin vertritt seit Herbst als erste Frau die Schweiz im Nachbarland Frankreich. Das Westschweizer Fernsehen RTS hat sie an ihrem ersten Arbeitstag begleitet.
An der Wand mit den Bildern ihrer Vorgänger sind nur Männer zu sehen. Livia Leu ist die erste Botschafterin der Schweiz in Paris. Sie trat ihr Amt anfangs September an – eine Rückkehr an den Anfang ihrer diplomatischen Karriere, absolvierte sie doch vor bald 30 Jahren in Paris ihr erstes Praktikum auf einer Botschaft.
Leu ist keine Unbekannte in der Schweizer Diplomatie. Sie gehört zu den wenigen Frauen, die Spitzenposten belegen. 2009 schickte die damalige Aussenministerin Micheline Calmy-Rey sie als erste Frau nach Teheran. Dort vertrat Leu bis 2013 die Interessen der Schweiz in Iran – und die der USA, denn die Schweiz hat seit 1980 ein Schutzmachtmandat für die USA im Iran.
Zuletzt arbeitete Leu als Delegierte des Bundesrats für Handelsverträge und Leiterin des Bereichs Bilaterale Wirtschaftsbeziehungen im Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO).
Im Aussendepartement EDA führen derzeit 155 Mitarbeitende den Botschafter-Titel, 30 davon sind Frauen. Von diesen Frauen arbeiten 21 im Ausland auf Botschaften, Konsulaten, in Kooperationsbüros und für Missionen. Neun sind an der Zentrale in Bern tätig.
(RTS und swissinfo.ch/ka)
Beliebte Artikel
Mehr
Bundespolitik
Schweizer Stimmbevölkerung könnte Autobahnausbau ablehnen
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch
Mehr lesen
Mehr
Diplomatischer Zwischenfall in Iran
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Botschafterin sei von lokalen Behördenvertretern in der Provinz Nord-Chorasan am Mittwoch für kurze Zeit festgehalten worden, berichteten am Samstag iranische Medien. Ihre Identität habe nicht sofort ermittelt werden können, lautete die Begründung. Leu Agosti habe nach einigen Stunden wieder weiter reisen können, berichtete die Website des englischsprachigen TV-Senders Press TV. Die Reise der Diplomatin…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
swissinfo: Washington und Teheran haben in den letzten Monaten Schritte Richtung Dialog unternommen. Wie entwickeln sich die Beziehungen?Livia Leu Agosti: Die vorsichtige Annäherung zwischen den beiden Länder verläuft positiv. Die beiden Seiten sind daran, ihr bisheriges Vokabular zu ändern sowie informelle Kontakte aufzunehmen. Wenn man bei den beiden Ländern trotzdem verschiedene Signale beobachten kann, dann…
«Schlüsselrolle für die Schweiz in Bezug auf Iran»
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Verhandlungen mit der islamischen Republik Iran seien der «perfekte Platz» für die Schweizer Diplomatie, um eine Einigung zu erzielen, wie sie das zwischen Armenien und der Türkei geschafft hätte, betont der Spitzendiplomat. «Die ganze Welt weiss, dass dieses Abkommen ohne die Schweizer Leitung nicht zustande gekommen wäre», sagt Beyer. «Es ist nicht schwer, sich…
Dieser Inhalt wurde am veröffentlicht
Die Spitzendiplomatin ist zurzeit Leiterin der Politischen Abteilung II im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) in Bern. Dort ist sie zuständig für Afrika und Nahost. Sie sei von der Ernennung einigermassen überrascht worden, sagte Leu Agosti. Sie geht davon aus, dass Aussenministerin Micheline Calmy-Rey damit auch zeigen wollte, dass in einer von Männern dominierten…
Ihr Abonnement konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuchen Sie es erneut.
Fast fertig... Wir müssen Ihre E-Mail-Adresse bestätigen. Um den Anmeldeprozess zu beenden, klicken Sie bitte den Link in der E-Mail an, die wir Ihnen geschickt haben.
Einen Überblick über die laufenden Debatten mit unseren Journalisten finden Sie hier. Machen Sie mit!
Wenn Sie eine Debatte über ein in diesem Artikel angesprochenes Thema beginnen oder sachliche Fehler melden möchten, senden Sie uns bitte eine E-Mail an german@swissinfo.ch