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Basel – die Stadt der 100-Jährigen

101 Jahre alt: Edith Hug in ihrem Zimmer im Basler Generationenhaus
101 Jahre alt: Edith Hug in ihrem Zimmer im Basler Generationenhaus. SRF/Martina Inglin

Neue Statistikzahlen belegen: Im Kanton Basel-Stadt wohnen die meisten 100-Jährigen. Ein Besuch bei Edith Hug (101).

Die Schweiz wird immer älter: Von 1950 an hat sich die Zahl der 100-Jährigen in der Schweiz alle zehn Jahre nahezu verdoppelt. Seit 2018 kommen jedes Jahr fast 100 Hundertjährige dazu. Dies gab das Bundesamt für Statistik vor Kurzem bekannt und weiter: Am meisten über 100-Jährige im Verhältnis zur Wohnbevölkerung leben ganz im Norden und ganz im Süden der Schweiz. Im Tessin und in Basel-Stadt.

Die Baslerin Edith Hug ist eine von ihnen, sie wurde 1923 geboren. “Ich hätte nie gedacht, dass ich so alt werde. Nun ist es aber so weit und es ist ein grosses Geschenk”, erzählt sie im breiten Basler Dialekt.

An der Wand: Bilder aus den 1920er-Jahren

In ihrem Zimmer hängen viele Bilder, zum Beispiel ein Schwarz-Weiss-Foto mit zwei gut frisierten, kleinen Mädchen in schönen Sonntagskleidchen: sie und ihre Schwester. Etwa sechs Jahre alt sei sie dort gewesen, erzählt Hug. Das Bild stammt aus dem Jahr 1929 – zehn Jahre, bevor der Zweite Weltkrieg ausbrach. Sie erinnert sich gerne an frühere Zeiten zurück.

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Aber vieles sei heute besser als früher: “Die Jungen können sagen, was sie wollen.” Und auch, dass man Ferienfotos übers Handy verschicken kann, sei schon noch recht praktisch.

Warum sie über 100 Jahre alt wurde, kann sie sich auch nicht so genau erklärten. Viel schlafen und gut essen habe sicher geholfen, vermutet die pensionierte Coiffeuse.

Auch der Basler Kantonsarzt Simon Fuchs kann nur Vermutungen anstellen, weshalb ausgerechnet im Kanton Basel-Stadt so viele 100-Jährige leben. “Wir kennen die genauen Gründe nicht. Ich könnte mir vorstellen, dass die gute Gesundheitsversorgung eine Rolle spielt.”

Dazu komme eine Infrastruktur, die auf ältere Personen ausgelegt ist, beispielsweise im öffentlichen Verkehr sowie Unterstützungsangebote und Aktivitäten. Eine ältere Bevölkerung bedeutet für einen Kanton aber auch höhere Kosten. Doch Basel-Stadt ist in der komfortablen Situation, dass die Steuereinnahmen sprudeln und der Kanton regelmässig Überschüsse in dreistelliger Millionenhöhe macht. Auch hier belegt die Stadt am Rhein einen Spitzenplatz.

Edith Hug lebt mittlerweile seit zwei Jahren im Generationenhaus in Basel – einem Haus, in dem ältere und junge Menschen unter einem Dach leben – auch kleine Kinder. “Ich freue mich immer über die Kleinen. Sie sind einfach herzig.”

Im Generationenhaus Neubad leben, wie es der Name sagt, verschiedene Generationen unter einem Dach.

Neben Wohngruppen mit Betreuung und Pflege für ältere Menschen gibt es Angebote für externe Seniorinnen und Senioren. Auch Kinder von vier Monaten bis 14 Jahren sind in einer Kita Teil des Lebens im Generationenhaus.

Getragen wird das Haus von einem Verein. Im Jahr 2023 wurde ein Neubau eröffnet.

Grosse Freude hat Hug derzeit an Frieda, ihrer 3-jährigen Urenkelin. “Wegen Frieda möchte ich noch länger hier sein”, sagt Hug. Zum 100. Geburtstag erhielt Edith Hug hohen Besuch. Der damalige Basler Regierungspräsident Beat Jans kam vorbei und überbrachte Glückwünsche der Regierung und einen Blumenstrauss. Hug erinnert sich noch genau an diesen Tag im April vor einem Jahr: “Es war ein Sonntagmorgen, da war er noch nicht Bundesrat.”

Wie viele weitere Geburtstage es wohl noch gibt? “Von mir aus kann es noch lange so weiter gehen. Aber nur, wenn es so bleibt, wie es jetzt ist”, betont die 101-Jährige und lächelt zufrieden.

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