Basel gewinnt Schweizer Fussball-Cupfinal
Nachdem der FC Basel seinen 12. Schweizer Meistertitel verpasst hat, brilliert er ein paar Tage später beim Schweizer Cupfinal mit 1:0 gegen den FC Luzern.
Auf diese 8. Trophäe musste die Mannschaft bis zu einem Foulpenalty in der 93. Minute warten.
Den entscheidenden Treffer im insgesamt 82. Cupfinal erzielte der Basler Daniel Majstorovic per Penalty in der Nachspielzeit gegen den FC Luzern.
Zum tragischen Helden im ausverkauften Stade de Suisse in Bern avancierte Luzerns Hüter David Zibung, der in der 90. Minute nach Interpretation von Schiedsrichterin Nicole Petignat Scott Chipperfield von den Beinen holte und vom Platz gestellt wurde.
Nach Majstorovics souverän verwandeltem Elfmeter konnte der Aussenseiter aus der Innerschweiz nicht mehr reagieren. Der FC Luzern verlor damit zum 3. Mal in Folge einen Cupfinal.
Des einen Freud…
FC Baslel-Spieler Ivan Rakitic sagte nach dem Spiel: «Es war eine Riesenleistung von uns. Wir waren während 90 Minuten klar überlegen und haben sicher verdient gewonnen.»
Und der Basler Trainer Christian Gross meinte anerkennend: «Wir haben wirklich keine leichte Aufgabe mit dem FC Luzern gehabt, dem es sehr gut gelang, die Räume zu schliessen.» Weiter hätten seine Spieler den Verlust des Titels am Donnerstag zu verdauen gehabt.
… des andern Leid
Ein wenig anders sahen das die Luzerner. Torhüter David Zibung: «Logischerweise bin ich sehr, sehr enttäuscht. Wir haben ein gutes Spiel gemacht und kassierten in der letzten Sekunde diesen Penalty.»
Und Mauro Lustrinelli sagte: «Fünf Minuten vor dem 0:1 vergab ich leider die Chance zum Sieg. Ich traf den Ball nur mit der Spitze und Costanzo (Basels Torhüter) reagierte halt auch sehr gut.»
Luzern-Trainer Ciriaco Sforza: «Eines ist für mich sicher: Es gibt keinen Penalty! Zibung berührt Chipperfield nicht! So zu verlieren ist sehr hart.» Er beglückwünschte jedoch seine Spieler, die ein grosses Spiel geliefert hätten.
Ausgeglichener Kampf
Der Sieg des FC Basel war verdient, aber schwer erkämpft. Der Meisterschafts-Zweite bestimmte von Beginn an Tempo und Spiel. Er wollte den Aussenseiter aus Luzern, der in der Meisterschaft zuletzt in sieben Partien ohne Sieg gespielt hatte, so rasch wie möglich verunsichern, ihm die Hoffnung auf den Exploit nehmen.
Trotz technischer, spielerischer und körperlicher Überlegenheit kamen die Basler aber nur phasenweise zu viel versprechenden Aktionen. Der junge Eren Derdiyok blieb bis zu seiner Auswechslung als einzige Sturmspitze ohne Wirkung. Er war von Beginn weg zum Einsatz gekommen, weil Mladen Petric und Eduardo angeschlagen waren.
Die beiden Teams lieferten sich einen packenden und lange Zeit ausgeglichenen Kampf. Die favorisierten Basler verfügten zwar über mehr Spielanteile und verzeichneten ein Chancenplus, doch die Luzerner zeigten sich sehr gut organisiert und hatten mit Torhüter Zibung den besten Akteur in ihren Reihen.
Tragischer Held Zibung
Der 23-jährige Captain David Zibung lenkte in der 19. Minute einen Weitschuss von Ivan Rakitic spektakulär zur Ecke und nach einer halben Stunde parierte er zwei Abschlussversuche von Papa Malick Ba glänzend. Auch in der zweiten Halbzeit liess sich Zibung nicht bezwingen.
Die beste Chance bot sich dem Australier Scott Chipperfield, der in der 72. Minute nach einem starken Antritt alleine auf Zibung losziehen konnte, im Luzerner Schlussmann aber seinen Meister fand.
Den Matchball für den FC Luzern vergab kurz vor der spielentscheidenden Szene Mauro Lustrinelli. Der eingewechselte Tessiner tauchte in der 86. Minute nach einem katastrophalen Rückpass von Reto Zanni alleine vor dem Basler Tor auf, scheiterte aber an Franco Costanzo.
Die Berner Young Boys wird der Spielausgang freuen. Durch den Erfolg Basels rücken sie in den UEFA-Cup nach.
Vor und nach dem Cupfinal in Bern blieben die befürchteten Krawalle aus. Allerdings kam es vor Anpfiff der Partie zu vereinzelten Scharmützeln. Nach dem Spiel zogen die Fans wieder ruhig ab.
swissinfo und Agenturen
Der FC Basel hat den Schweizer Cup sieben Mal gewonnen (1933, 1947, 1963, 1967, 1975, 2002 und 2003).
Der FC Basel konnte aber auch 11 Schweizermeister-Titel feiern (1953, 1967, 1969, 1970, 1972, 1977, 1980, 2002, 2004).
Der FC Luzern hat einen Schweizer-Meistertitel (1989) und zweimal den Cupfinal (1960 und 1992) gewonnen.
2006 FC Sitten
2005 FC Zürich
2004 FC Wil
2003 FC Basel
2002 FC Basel
2001 FC Genf Servette
2000 FC Zürich
1999 FC Lausanne-Sport
1998 FC Lausanne-Sport
1997 FC Sitten
1996 FC Sitten
1995 FC Sitten
Der Grasshopper Club Zürich ist der erfolgreichste Schweizer Cup-Teilnehmer: 18 Mal verliess er den Platz als Sieger (13 Mal als Verlierer).
Der FC Sitten ging als einziger Club bei allen Finalteilnahmen siegreich vom Platz (10 Mal).
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