Patrick Gilliéron Lopreno, Pressefotograf aus Genf, recherchiert seit Längerem über in sich geschlossene Welten. Erste Etappe: die Gefängniswelt in der Westschweiz, der er sich zwei Jahre lang widmete. Entstanden ist eine Ausstellung mit dem Titel "Puzzle carcéral" (Gefängnis-Puzzle).
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Angetrieben von meiner Leidenschaft für die menschlichen Gesellschaften und die Kunst, über diese zu berichten – eine Neugier, die durch Reisen, Begegnungen und Lektüre beflügelt wird – befasse ich mich vor allem mit den Hauptthemen der internationalen Organisationen, die hier in Genf angesiedelt sind. Kürzel: fb
«Instinkt und Spontaneität sind für die Fertigung eines Bildes ausschlaggebend. Ich greife erst in der Phase der Bearbeitung ein, bei der Auswahl der Bilder», schreibt er in der Zeitschrift La Cité anlässlich eines Fotokurses, den er 2011 im Genfer Gefängnis La Brenaz gegeben und auch gleich finanziert hatte. Eine Definition, die seine Art des Fotografierens charakterisiert.
Die Kraft von Patrick Gilliéron Loprenos Bildern stammt aber auch von der Zeit, die er investiert hat, um in die Realität seines Sujets einzutauchen, in diesem Fall die Häftlinge der beiden Genfer Gefängnisse Champ-Dollon und la Brenaz sowie Bochuz im Kanton Waadt. Hinzu kommt die Zeit, die er brauchte, um diese Erfahrung, die ihm zugesetzt hat, zu verdauen
Seine Fotos zeigen das Erlebte, jenes der Häftlinge, wie auch jenes von Lopreno selber – ohne Voyeurismus, ohne Sensationslust. Die Bilder sind durch ihre eigene Wirklichkeit schön, ohne jedoch in die Falle des Schönheitskults zu tappen.
In einem weiteren Projekt in Sachen geschlossene Welten befasste sich Patrick Gilliéron Lopreno mit Klöstern. Diese Recherche ist Thema eines Buches, das nächstens herauskommt.
Text: Frédéric Burnand, swissinfo.ch, Bilder: Patrick Gilliéron Lopreno
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