Wir waren zu Besuch in Zuoz, einem Dorf zwischen Tradition und Genderfragen, wo am 1. März der traditionelle Chalandamarz stattgefunden hat - und zum ersten Mal Mädchen mitmachen durften.
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Der Berner Dokumentar- und Animationsfilmer Michele studierte Film an der Zürcher Hochschule der Künste. Seit 2004 ist er Videojournalist bei swissinfo.ch. Er hat ein besonderes Interesse an der Entwicklung von neuen Videoformaten für mobile Ansichten, wobei er Animations- und Dokumentarfilmstile mischt.
Céline kam 2018 als Videojournalistin für das Projekt "Nouvo in English" zu swissinfo.ch, kurz nach Abschluss ihres Studiums an der Académie du journalisme et des médias (AJM) der Universität Neuenburg. Die gebürtige Tessinerin filmt, schreibt und interviewt Menschen in der ganzen Schweiz, seit sie mit 11 Jahren während eines Schullagers ihren erstes Reporterausweis erhielt.
Das Schweizer Kinderbuch „Schellen-Ursli“ hat den Frühlings-Brauch Chalandamarz weltbekannt gemacht. Die Handlung spielt im Engadiner Dorf Guarda, eigentliche Hochburg des Brauches ist aber seit vielen Jahren das Dorf Zuoz. Hier hat sich der Chalandamarz bis zuletzt so erhalten wie er früher war – mit einer strikten Geschlechterteilung.
Weil neu auch Mädchen am Umzug mitlaufen sollten, herrschte fast ein Jahr lang Zwist im Alpendorf. Angestossen hatte die kleine Revolution der Gemeindevorstand. Er wollte die Mädchen am Chalandamarz vollkommen gleich behandeln wie die Buben, um so dem Gleichstellungsgebot zu entsprechen.
Die Mädchen, so die Idee, sollten also mit blauen Blusen, roten Kappen und Glocken durchs Dorf laufen und mithelfen, symbolisch den Winter zu vertreiben. Der Vorschlag stiess aber in der Gemeindeversammlung auf Widerstand, sodass er zurückgezogen wurde.
Trotzdem sind in diesem Jahr erstmals die Mädchen am Umzug in Zuoz mitgelaufen, in derselben Aufmachung wie die Buben, aber ohne Glocken zu tragen – ein Kompromiss.
Was denken die Dorfbewohner und Besucherinnen und vor allem die Kinder darüber? Wir haben uns in Zuoz umgehört.
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In den Alpen läuten die Genderglocken
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Weil am bekanntesten Brauch des Jahres auch Mädchen teilnehemen, brodelt es in der Hochburg des Chalandamarz.
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Die Schweiz, die im Ausland normalerweise für das hohe Vertrauen in ihre Behörden bekannt ist, befindet sich in einer Vertrauenskrise. Wie erklären Sie dies?
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