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Comeback, um später nichts bereuen zu müssen

Hingis: "Schön, dass man mich nicht ganz vergessen hat." Keystone

Wann und wo Tennislegende Martina Hingis auf die WTA-Tour zurückkehren wird, ist noch nicht klar. Sie hofft auf das Australian Open im kommenden Januar.

Nach der Ankündigung ihres Comebacks hat sich die ehemalige Weltnummer Eins aus St. Gallen am Samstag erstmals vor den Medien erklärt.

«Ich hoffe, dass ich irgendwann im Januar auf die Tour zurückkehren kann und das erste grosse Ziel ist im Moment natürlich das Australian Open», sagte Hingis am Samstag in Glattbrugg, Kanton Zürich. Sie trainiere zurzeit so oft sie könne, halte sich fit und erhole sich bei Massagen.

Wann und wo sie auf die Frauen-Welttennis-Tour (WTA) zurückkehre, werde sich aller Voraussicht nach nächste Woche entschieden.

Am Dienstag hatte Martina Hingis ihr Comeback angekündigt. Im Oktober 2002 musste die heute 25-Jährige ihre fulminante Tennis-Karriere wegen permanenter Fussprobleme beenden.

Fuss muss sich bewähren

Der Gesundheitszustand von Hingis sei zufrieden stellend, sagte ihr langjähriger Vertrauensarzt Heinz Bühlmann am Samstag. Die beiden Knöchelverletzungen seien kein Thema mehr.

Die chronischen Entzündungen an den Fersen müsse man aber weiter im Auge behalten. «Da ist es sehr wohl möglich, dass diese wieder auftreten, wenn die Belastung steigt», so Bühlmann weiter.

Mit Hingis, die in der kommenden Woche in Rio de Janeiro gegen Anna Kurnikowa einen Schaukampf bestreitet, wird auf der Tour weiterhin Manager Mario Widmer mitreisen.

Trainiert wird sie wie bislang von Mutter Melanie Molitor, die in Wollerau auch eine Tennisschule betreibt. Noch ist nicht klar, ob Melanie Molitor an die Turniere mitreisen will.

Mit offenen Armen empfangen

Hingis kann bei ihrem Comeback aufgrund ihrer Verdienste einen Sonderstatus und damit unbeschränkt viele Wildcards beanspruchen.

Im Moment laufen auch noch Verhandlungen, ob sie allenfalls mit einem «protected ranking» antreten könnte, die Chancen hiefür gelten aber aufgrund ihrer Absenz von rund drei Jahren als sehr gering.

Auch das Interesse der Medien ist gross. An der Orientierung vom Samstag waren mehr als 50 Journalisten aus dem In- und Ausland sowie Fotografen zugegen.

«Jetzt werde ich auf mein Alter hin noch etwas schüchtern. Schön, dass man mich nicht ganz vergessen hat», lachte Hingis ins Blitzlichtgewitter. Anschliessend gab sie zudem eine Telefonkonferenz für 20 weitere internationale Medien.

Auf die Frage, ob sie mit ihrem Comeback ihren Ruf als Ausnahme-Erscheinung im Welttennis gefährde, erklärte Hingis: «Mit dem Risiko muss ich leben. Was man nicht versucht hat, kann man nicht beantworten und ich will mir später nicht den Vorwurf machen müssen, es nicht versucht zu haben, als ich noch Zeit hatte.»

swissinfo und Agenturen

Auf der WTA-Tour gewann Martina Hingis 40 Einzel-, 5 Grand-Slam- und 36 Doppel-Titel.

Dafür kassierte sie Preisgelder in der Höhe von rund 18 Mio. Dollar.

Als 16-Jährige eroberte sie im März 1997 den ersten Platz der WTA-Weltrangliste.

Diesen konnte sie in den nächsten fünf Jahren während der meisten Zeit halten.

Als eine von nur fünf Frauen führte sie die Weltrangliste gleichzeitig im Einzel und im Doppel an.

Im Oktober 2002 zog sie sich wegen Problemen mit einem Fuss aus dem professionellen Tennis zurück.

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