Vorbereitungen für den Tag des Todes in Mexiko-City.
Marco Ugarte / AP Photo
Viele Friedhöfe werden geschlossen am Tag des Todes um Menschenansammlungen zu vermeiden. Deswegen besuchen diese beiden Frauen schon im Voraus ihre Verstorbenen im städtischen Pantheon in Mexiko.
Pedro Pardo / AFP
Menschen trauern am 21. Oktober 2020 an einem Grab auf dem Behesht-Zahra-Hauptfriedhof der iranischen Hauptstadt Teheran.
Ata Kenare / AFP
Allerheiligen 2020 rückt näher. Aufgrund der andauernden Pandemie haben die Einwohner von Krakau in Polen bereits damit begonnen, die Gräber ihrer Verwandten zu besuchen.
Artur Widak/nurphoto
Glena Amaya hört über eine Zoom-Sendung Familie und Freunden zu, wie sie während der Totenwache für ihren Ehemann in einem Beerdigungsinstitut in Miami, Florida, gemeinsam trauern.
Joe Raedle / AFP
Familienmitglieder auf dem privaten Friedhof in der Stadt Antipolo, Philippinen. Sie besuchen das Grab eines Verstorbenen bereits jetzt, bevor alle Friedhöfe vom 29. Oktober bis 4. November 2020 zeitweilig geschlossen werden.
Ryan Eduard Benaid/nurphoto
Ein Priester sammelt Holz für einen Scheiterhaufen in einem Krematorium in Neu-Delhi, Indien.
Anushree Fadnavis / Reuters
Diese Witwe aus New Orleans, USA, wird einzig von ihrer Schwägerin beim Abschiednehmen von ihrem Ehemann getröstet.
Gerald Herbert / AP Photo
Mitarbeiter des irakischen Gesundheitsministeriums beten an einem Sarg, einer am Coronavirus gestorbenen Person, auf einem neuen Friedhof ausserhalb der Stadt Najaf, Irak. Angehörige sind nicht erlaubt.
Anmar Khalil / AP Photo
Statt im Club legt der in Düsseldorf, Deutschland, stadtbekannte DJ Theo Fitsos, jetzt auf Beerdigungen auf.
Rolf Vennenbernd / Keystone
Ein Mann in voller Schutzkleidung trägt eine Kiste mit der Asche eines Verstorbenen zu einem Begräbnishaus in Wuhan, China.
Roman Pilipey / Keystone
Mitarbeiter eines Bestattungsunternehmens sitzen vor dem Sarg eines Opfers von COVID-19 in der Kirche Saint Medard in Paris, Frankreich. Die Beerdigungszeremonie findet in einer leeren Kirche ohne die Anwesenheit der Familie oder Verwandten statt, die aufgrund von Reisebeschränkungen nicht teilnehmen konnten.
Christophe Petit Tesson / Keystone
Eine Abdankung wird vom Trauerredner Johannes Ruchti für eine im Ausland lebende Trauerfamilie mit einem Live-Stream direkt zu deren Destination übertragen, am Freitag, 23. Oktober 2020 auf dem Friedhof in Emmen, Luzern.
Urs Flueeler / Keystone
Es ist eine nie dagewesene Situation: Viele Friedhöfe sind geschlossen. Die Mexikaner können ihren berühmten Tag der Toten nicht begehen. Auch andere Länder verzichten auf ihre Totenrituale. Abschiednehmen ist schwieriger geworden.
Der Tag der Toten ist ein wichtiges Ereignis auf der kulturellen Agenda Mexikos. In christlichen Teilen der Welt ist er ein Tag des Gedenkens an die Toten. Oft mit dem Verständnis, dass an diesem Tag die Lebenden wieder mit den Toten vereint werden.
Aber die Pandemie hat nicht nur die Traditionen dieses Tages gestört. Sie tangiert auch Bestattungsrituale auf der ganzen Welt.
Weltweit herrschen teils dramatische Bedingungen für Beerdigungen der Covid-19-Opfer. Reihengräber und Massengräber zum Beispiel in Brasilien und New York. Lange Schlangen bilden sich in China, wenn Angehörige die Asche geliebter Menschen abholen wollen. Es gelten Verbote von Totenwäschen, wie sie im muslimischen Glaubensbekenntnis verankert sind, verboten ist die Schiwa, die in Israel sieben Tage lang Hinterbliebene zum Trauern versammelt. Plastiktüten werden zu Leichentüchern. über die Toten zu wachen, sich zum Gebet zu versammeln oder um sie zu trauern, ist vielerorts unmöglich geworden.
«In den 33 Jahren meiner Tätigkeit habe ich noch nie eine so traurige Situation erlebt», sagt Eros Bruschi, Inhaber eines Bestattungsinstituts im Schweizer Kanton Tessin. Das sei der dunkelste Aspekt Pandemie. «Eine Handvoll naher Verwandter vor einem versiegelten und desinfizierten Sarg, mit Sicherheitsabstand, jeder und jede stumm gefangen im eigenen Leid», beschreibt Bruschi die Szenerie, die heute auf Begräbnissen herrscht.
Der Schmerz des Verlustes wird verstärkt durch den Schmerz des verunmöglichten Abschieds. Einen geliebten Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt nicht mehr sehen zu können, weder tot noch lebendig, das ist die neue Realität. Die tröstende Umarmung unter Hinterbliebenen – das Virus hat sie genommen.
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