Daniel Albrecht mit Exploit am Weltcup-Finale
Der Schweizer Allrounder ist im letzten Slalom der Saison Zweiter geworden. Sieger wurde der Österreicher Reinfried Herbst. Damit schliesst Albrecht eine durchzogene Saison versöhnlich ab.
Marc Berthod zeigte als Zehnter ebenfalls eine gute Leistung. Die kleine Kristallkugel für den Slalom-Weltcup holte sich der Italiener Manfred Mölgg.
Im letzten Winter hatte er an den Weltmeisterschaften in Are einen kompletten Medaillensatz gewonnen. Doch diese Saison, die am Sonntag in Bormio mit dem Nationencup zu Ende geht, ist dem 24-jährigen Walliser Daniel Albrecht nicht ganz wunschgemäss geglückt.
Jetzt hat er mit seinem Exploit beim abschliessenden Slalom immerhin noch einen versöhnlichen Schlusspunkt gesetzt, stand er doch in dieser Disziplin noch nie auf dem Podest.
Mit Laufbestzeit
Damit hatte nun wirklich niemand mehr gerechnet. Ausgerechnet im Slalom, seiner Problem-Disziplin in diesem Winter, schaffte er einen Podestplatz, den inzwischen sechsten seiner Karriere.
Albrechts bisher bestes Slalom-Ergebnis war der 4. Rang, den er im Dezember 2006 in Beaver Creek erreicht hatte. In dieser Saison hatte er es einzig in Wengen als Siebenter unter die Top 15 gebracht.
Nach dem ersten Lauf hatte der 24-jährige Walliser lediglich auf Platz 10 gelegen, aber dann preschte er dank Laufbestzeit noch um acht Positionen nach vorne.
Einzig Reinfried Herbst, der Dritte nach dem ersten Durchgang, konnte Albrecht noch abfangen. Für den Österreicher war es der dritte Weltcupsieg, nach Garmisch der zweite in diesem Winter.
Fernziel Gesamtweltcup
«Das zeigt», so Albrecht, «dass ich an einem guten Tag überall vorne mitfahren kann. Und es bestätigt auch meine Vision vom Gesamt- Weltcup. Das Ziel ist zwar hoch gesteckt und mit grossem Aufwand verbunden, aber diese Resultate geben Mut.»
Sein Trainer Sepp Brunner meinte: «Ein solches Resultat hätte ich ihm aufgrund der Resultate in den letzten Rennen und in den Trainings nicht zugetraut. Aber so sind halt die guten Fahrer: sie sind unberechenbar und schlagen überraschend zu.»
Berthod mit Köpfchen
Den zweiten Glanzpunkt setzte Marc Berthod, der zwar im zweiten Lauf vom 6. auf den 10. Rang zurückfiel, aber damit sein sekundäres Ziel erreicht: «Ich habe jetzt 400 Punkte und damit im nächsten Winter überall günstigere Startnummern.»
Beim Super-G in Whistler Mountain hatte Berthod noch mit einer 60-er-Nummer starten müssen. Jetzt tritt er in die Spuren von «Zwilling» Albrecht und wird künftig auch vermehrt Speed-Disziplinen bestreiten
Bereits im ersten Lauf ausgeschieden war Marc Gini, der zum Saisonauftakt auf der Reiteralm gewonnen hatte.
Mölgg mit besseren Nerven
Die letzte Weltcup-Kugel entschied der Italiener Manfred Mölgg zu seinen Gunsten. Der 25-jährige Südtiroler, der Führende nach dem ersten Lauf, gewann mit einem taktisch gefahrenen zweiten Durchgang die Disziplinen-Wertung im Slalom, die Alberto Tomba als bisher letzter Italiener 1995 gewonnen hatte.
Mölgg wurde letztlich Sechster, nachdem vor ihm der Franzose Jean-Baptiste Grange einen schweren Fehler begangen hatte. Grange blieb als 16. ohne Punkte, wie auch Mario Matt (Ö), der ebenfalls noch Chancen hatte, im ersten Lauf aber ausschied.
swissinfo und Agenturen
1. Reinfried Herbst (Ö) 1:51,31
2. Daniel Albrecht (Sz) 0,32 Sekunden zurück
3. Marcel Hirscher (Ö) 0,34
Ferner: 10. Marc Berthod (Sz) 1,45
Manfred Mölgg (It) gewinnt den Slalom-Weltcup.
1. Elisabeth Görgl (Österreich), 2:24,96
2. Manuela Mölgg (Italien) 0,07 Sekunden zurück
3. Kathrin Zettel (A) 0,30
Keine Schweizerin unter den ersten Fünfzehn.
Die Italienerin Denise Karbon – sie wurde im Rennen Achte – gewinnt die kleine Kristallkugel im Riesenslalom mit 592 Punkten.
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