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Der FC Zürich ist Schweizer Meister

Die Spieler des FC Zürich feiern den Titel mit dem Pokal auf der Tribüne des Basler St.-Jakob-Parks. Keystone

Der FC Zürich hat mit einem 1:2-Auswärtssieg in Basel am letzten Spieltag den Schweizer Fussball-Meistertitel geholt.

Nach dem Abpfiff attackierten Basler Hooligans Zürcher Spieler, die Polizei setzte Gummigeschosse ein. Danach kam es ausserhalb des Stadions zu schweren Krawallen.

Als alles auf den zwölften Meistertitel vorbereitet war, entschied Iulian Filipescu mit seinem ersten Meisterschaftstor für den FC Zürich die entscheidende Partie in Basel mit dem 2:1 für die Stadtzürcher.

Die dritte Minute der Nachspielzeit lief bereits, der FCZ rannte verzweifelt an. Es kam die Flanke von Florian Stahel, und Filipescu, der bisher erst im Cup für den FCZ getroffen hatte, schob den Ball aus sieben Metern an Pascal Zuberbühler vorbei zum nicht mehr erwarteten Siegestreffer. Es war der finale Treffer zum zehnten Meistertitel des FCZ – dem ersten seit 25 Jahren.

Dabei schien ein Freistoss von Mladen Petric 18 Minuten vor dem Ende für Basel nach Keitas Gegentreffer in der ersten Halbzeit den Treffer zum nötigen Ausgleich gebracht zu haben. Der schweizerisch-kroatische Doppelbürger, neben Scott Chipperfield einer der besten Basler, traf aus rund 20 Metern platziert in die linke Ecke.

Das Ende der Basler Druckphase

Es war das Ende einer Druckphase des Heimteams, das nach rund einer Stunde entscheidend Fahrt aufgenommen und den FCZ vehement unter Druck gesetzt hatte. Schon kurz zuvor hatte der eingewechselte Cesar Carignano alleine vor Johnny Leoni den Ausgleich auf dem Fuss.

Das Spiel begann für den FC Zürich mit einem Schock. Nach nur 15 Sekunden sprang Reto Zanni in einem Kopfduell in Cesar, der sich an der linken Schulter verletzte und nicht mehr weiter spielen konnte. Und bereits in der 28. Minute fiel mit Rafael (Oberschenkelzerrung) der zweite offensive Spieler mit einer Blessur aus.

Laune des Schicksals

Dass schliesslich ausgerechnet jene zwei Spieler das 1:0 vorbereiteten, die wegen der Verletzungen eingewechselt worden waren, darf als Laune des Schicksals gesehen werden. Alexandre Alphonse dribbelte sich quer vor dem Basler Strafraum durch und spielte am rechten Flügel Alain Nef frei. Dessen abgelenkte Flanke drückte Keita aus kurzer Distanz ins Tor (30.).

Der von Lucien Favre gefürchtete «Orkan» des Heimteams blieb zu Beginn der Partie aus. Der einzige Sturm, der über den mit 32’712 Zuschauern ausverkauften St.-Jakob-Park fegte, war von meteorologischer Natur. In der Startphase hatte einzig Zanni, der aus seinem Rencontre mit Cesar eine Platzwunde davongetragen hatte, eine Schusschance.

Erst in der Schlussphase der ersten Halbzeit bedrängten die Basler Johnny Leoni ernsthaft. Doch Eduardo (36.), Chipperfield (43.) und Ergic (48.) verpassten den durchaus möglichen Ausgleich.

Chaos mit Folgen

Unmittelbar nach Abpfiff des Finalspiels begannen Basler Hooligans im Stadion zu randalieren. Zum Teil Vermummte stürmten das Spielfeld und gingen auf Zürcher Spieler los. Die Polizei konnte sie nach kurzer Zeit mit Gummischrot in Schach halten.

Einige Spieler des neuen Meisters mussten in die Kabinen flüchten, die Trophäe konnte ihnen erst 20 Minuten später ausgehändigt werden. Die Krawalle eskalierten schliesslich vor dem Stadion, als sich gewalttätige Hooligans Schlachten mit den Ordnungshütern lieferten. Friedliche Matchbesucher konnten wegen der Ausschreitungen das Stadion erst nach Stunden verlassen.

Die Polizei setzte massiv Wasserwerfer und Tränengas ein. Zuvor hatten die Ordnungshüter die Zürcher Fans rechtzeitig zurück auf die Extrazüge nach Zürich geleitet.

Dort kam es bei den Meister-Feierlichkeiten in der Samstag Nacht ebenfalls zu Ausschreitungen. Unter anderem wurden dabei Scheiben eingeschlagen und Autos angezündet.

swissinfo und Agenturen

Der FC Zürich ist Schweizer Fussballmeister 2005/2006.

Für den Zürcher Club ist es der 10. Titel.

Die bisherigen Meistertitel: 1902, 1924, 1963, 1966, 1968, 1974, 1975, 1976 und 1981.

Den Schweizer Cup gewann der FC Zürich siebenmal (1966, 1970, 1972, 1973, 1976, 2000 und 2005).

Das Budget des FC Zürich beträgt 8,5 Mio. Franken.

Der 1896 gegründete FC Zürich ist einer der ältesten Sportclubs der Schweiz.

Im Zürcher Stadion Letzigrund, das durch ein neues Stadion ersetzt wird, waren in der nun beendeten Saison an jedem Meisterschaftsspiel des FCZ durchschnittlich 10’000 Zuschauer zugegen.

Bis kurz vor Schluss der Meisterschaft waren die Zürcher klar im Rückstand gegenüber ihrem Rivalen FC Basel: 6 Spiele vor Schluss 5 Punkte weniger.

Ein Nachlassen der Basler und ein vehementer Finish der Zürcher brachte dem FCZ den ersten Meistertitel seit 25 Jahren.

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