Der FC Zürich peilt Meisterschafts-Triple an
Die neue Schweizer Fussballmeisterschaft beginnt diese Woche mit dem Knüller FC Basel gegen FC Zürich, die beiden dominierenden Mannschaften der letzten Saison.
Der FC Zürich, zweimaliger Meister in Folge, versucht den Titel zum dritten Mal hintereinander zu gewinnen, was ihm bereits zwischen 1974 und 1976 gelungen war.
Basel Champion 2004 und 2005, Zürich 2006 und 2007: Seit vier Jahren besteht die Hauptspannung der Schweizer Fussballmeisterschaft in der Frage, wer von diesen beiden Teams den Titel gewinnt. Das dürfte auch diesmal der Fall sein.
Gewiss, der emsige Transfermarkt zwischen Ende Mai und Mitte Juli war dem FCZ nicht hold. Neben dem Abgang von Trainer Lucien Favre zum deutschen Bundesliga-Verein Hertha Berlin haben die Zürcher drei ihrer besten Spieler verloren.
Wie die meisten anderen Schweizer Nationalspieler sind Xavier Margairaz (Osasuna, Spanien), Blerim Dzemaili (Bolton Wanderers, England) und Gökhan Inler (Udinese, Italien) den Sirenen der grossen europäischen Ligen erlegen.
Der neue FCZ-Trainer und ehemalige U-21-Coach Bernard Challandes muss also mit einer gewissermassen reduzierten Mannschaft zurecht kommen.
Gewichtige Rückkehrer beim FC Basel
Auch Basel hat gute Spieler ziehen lassen müssen, wie Boris Smiljanic (zu Grasshoppers) oder Mladen Petric (Borussia Dortmund, Deutschland) und Ivan Rakitic (Schalke 04, Deutschland).
Doch gleichzeitig kann der FCB die Rückkehr seiner «Ehemaligen» Benjamin Huggel und Marco Streller verzeichnen. Die Spieler haben mit ihrer Rückkehr die feste Absicht, ihren Platz in der Schweizer Nationalmannschaft zu sichern, welche die Euro 2008 bestreiten wird.
«Ich habe mehrere verlockende Angebote aus dem Ausland erhalten, doch Basel ist mein Club», erklärte Streller bei der Unterzeichnung seines Fünfjahresvertrags mit dem FCB.
9,6 Millionen für Gelson Fernandes
Der Rekord-Transfer dieses Sommers ist jener des jungen Gelson Fernandes: Er wechselte für 9,6 Millionen Franken vom FC Sion zu Manchester City (England).
Es ist die zweithöchste Transfersumme, die je von einem ausländischen Verein für einen Schweizer Fussballer bezahlt wurde. Im Jahr 2000 hatte der französische Club Lyon für 12 Mio. Franken Patrick Müller von den Grasshoppers gekauft.
Der junge Fernandes, der auch Kapitän der Schweizer U-21-Nationalmannschaft ist, hatte beim Walliser Club einen Vertrag bis 2011.
Die Ablösesumme für Fernandes erlaubt es dem FC Sion, sich derart zu verstärken, dass der Walliser Club mit den «Outsidern» Grasshoppers, Young Boys und St. Gallen um die Ehrenplätze der Super League kämpfen kann.
Die Rückkehr von Xamax
Luzern, Thun und Aarau werden sich vermutlich aufs Überleben in der Super League konzentrieren müssen, ebenso wie das neu aufgestiegene Neuchâtel Xamax. Den Neuenburgern, vor zwei Jahren in die B-Liga relegiert, gelang es, lediglich eine Saison in der Challenge League verbleiben zu müssen.
Mit einem neuen Stadion und acht Verstärkungen – darunter der Italo-Argentinier Julio Hernan Rossi, der sich 2002 beim FC Basel einen Namen gemacht hatte – kann der Neuenburger Club vermutlich darauf hoffen, seinen Platz zu verteidigen und vielleicht sogar an seine glorreiche Vergangenheit anzuknüpfen.
swissinfo, Mathias Froidevaux
(Übertragung aus dem Französischen: Jean-Michel Berthoud)
Die Spiele der 1. Runde der Meisterschaft 07/08:
Grasshoppers-St. Gallen (18.Juli), Luzern-Xamax und Thun-Sion (21. Juli), Aarau-Young Boys und Basel-Zürich (22. Juli).
Bisher gelangen nur drei Clubs Titelgewinne in dreimaliger Folge: Young Boys (1909, 1910, 1911 und 1957, 1958, 1959), Grasshoppers (1982, 1983, 1984) sowie FC Zürich (1974, 1975, 1976).
Seit 2003 heisst die oberste Liga des Schweizer Fussballs Super League.
Seit ihrer Gründung 1897 nannte sich die höchste Spielklasse des Schweizer Fussballs nacheinander Serie A (1897-1930), 1. Liga (1930-1931), Nationalliga (1931-1944) und Nationalliga A (1944-2003)
Derzeit gehören der Super League 10 Mannschaften an (8 in der Deutschschweiz, 2 in der Romandie).
Am Ende der Meisterschaft (36 Spieltage, die Clubs spielen viermal gegeneinander) steigt die Mannschaft auf dem letzten Platz (10.) automatisch in die zweite Spielklasse ab (Challenge League) und wird vom ersten dieser Klasse ersetzt.
Die Mannschaft auf Platz 9 der Super League spielt gegen jene auf Platz 2 der Challenge League eine Barrage mit Hin- und Rückspiel.
Erstmals werden diese Saison fast 130 Spiele direkt im Fernsehen (Bluewin TV in Partnerschaft mit Teleclub) übertragen. Allerdings muss man dafür bezahlen.
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