Der Kinderarzt von Kambodscha
Der Schweizer Beat Richner hat in Kambodscha drei Spitäler eröffnet. Jetzt plant er - mit Unterstützung aus Bern - den Bau eines Konferenz-Zentrums.
Jeden Samstag gibt der Zürcher Kinderarzt und Cellist Beat Richner in einem seiner drei «Kantha Bopha»-Spitäler ein Konzert. Das Personal ist jeweils mit dabei. Das gesammelte Geld dient der Finanzierung der Spitäler.
Ein «Kantha Bopha»-Spital steht in Siem Reap, zwei weitere in der verwüsteten Hauptstadt Phnom Penh.
Das Projekt des Konferenz-Zentrums
Beat Richner verfolgt den Plan, in Siem Reap ein internationales Konferenz-Zentrum für Heilkunde zu gründen. Das Zentrum wird zum Teil durch den Bund finanziert, der dem Arzt soeben eine Million Franken überwiesen hat.
In diesem Zentrum werden in Zukunft Kolloquien und Symposien stattfinden, die jenen Krankheiten gewidmet sind, welche in Kambodscha seit Jahren unsägliches Leid hervorrufen: insbesondere Malaria, Tuberkulose und Aids.
«Dieses Zentrum wird eine perfekte Ergänzung zu unseren Spitälern darstellen. Ohne echte Reflexion kann das Gesundheitswesen keine Fortschritte machen», ist Beat Richner überzeugt.
Erschöpfung, Unterernährung und Infektionen
In Richners drei Spitälern werden jedes Jahr 46’000 Kinder behandelt. «Der grösste Teil der ankommenden Kinder ist völlig erschöpft und schlecht ernährt. Die Kinder tragen Infektionen mit sich herum, die an sich gutartig sind, jedoch tödlich ausgehen können.»
Die drei «Kantha Bopha»-Spitäler sind mit Abstand die besten Krankenhäuser Kambodschas. Nicht von ungefähr hat Norodom Sihanouk, der kambodschanische König, für sie die persönliche Bürgschaft übernommen.
Und ebenso wenig ist es ein Zufall, dass die «Kantha Bopha»-Spitäler nach der Tochter des Monarchen benannt sind. Sie verstarb in den siebziger Jahren in noch jungem Alter – als die Roten Khmer ihr Terror-Regime errichteten und Kambodscha in den Abgrund ritten.
Richard Werly, Phnom Penh
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