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Der Weg der Schweiz nach Portugal

Die EM-Kampagne begann für die Schweizer am 25. Januar 2002 mit einem Dämpfer. Irland und Russland, zwei WM-Teilnehmer, schienen nach der Auslosung unüberwindbare Hürden und unattraktive Gegner.

Köbi Kuhn und seine Spieler straften aber alle Miesmacher Lügen und sorgten für den Exploit.

Ein Rückblick in acht Kapiteln:

Start nach Mass

Der 4:1-Sieg gegen Georgien bildet den Auftakt zur EM- Qualifikation. Nach Arweladses Ausgleich in der 62. Minute drehen die Schweizer auf. Hakan Yakin, Patrick Müller und Stéphane Chapuisat sorgen für den letztlich ungefährdeten Erfolg.

Die Schweizer Fans sind zu diesem Zeitpunkt noch skeptisch: Nur 20’000 Zuschauer verfolgen die Partie im Basler St.-Jakob-Park.

Punktverlust oder Punktgewinn?

Nach dem 1:1 in Tirana gegen Albanien, den vermeintlich schwächsten Gruppengegner, herrscht im Schweizer Lager über den Wert des Resultats Uneinigkeit. Spätestens nach Russlands Niederlage an gleicher Stätte ist klar, die Schweiz hat im Hexenkessel von Tirana einen Punkt gewonnen.

Dennoch wäre der Sieg möglich gewesen. Trotz zahlreicher Chancen zum 2:0 kassiert die Schweiz zehn Minuten vor Schluss den Ausgleich. Ein Treffer, den sich Goalie Jörg Stiel ankreiden muss.

Celestinis Last-Minute-Tor

An der Lansdowne Road in Dublin machen die Schweizer den grössten Schritt in Richtung Portugal. Vor 35’000 mehrheitlich irischen Fans führt eine Yakin-Produktion – Vorlage Murat und Tor Hakan – kurz vor der Pause zur Führung.

Nach dem Ausgleich in der 79. Minute beweisen Köbi Kuhns Spieler wie bereits gegen Georgien Charakter. Zwei Minuten vor Ablauf der regulären Spielzeit gelingt dem eingewechselten Fabio Celestini der Siegestreffer. Der Weg nach Portugal ist eingeschlagen.

Nullnummer in Tiflis

Das erste Pflichtspiel 2003 ist resultatmässig ein Erfolg, spielerisch ein Flop. Das torlose Unentschieden in Georgien stellt Köbi Kuhn aber zufrieden: «Ein Punkt auf fremden Terrain ist immer ein gewonnener Punkt.»

Abermals sollte der Zürcher recht behalten. Nur 28 Tage später stolpern die zweitplatzierten Russen in Tiflis (0:1).

Ibanez und der verpasste Sieg

Im Mittelpunkt der Spitzenspiels gegen die Russen steht am Ende ein Spanier. Der Schiedsrichter Arturo Dauden Ibanez zieht mit einigen Fehlentscheiden den Unmut der Schweizer auf sich.

Ein Penalty, der keiner war, ermöglicht den Russen in der 67. Minute das 2:2. Dabei bleibt es, obwohl sich den Schweizern nach dem Blitzstart durch zwei Tore von Alex Frei zahlreiche Möglichkeiten zu einem dritten Treffer bieten.

Ibanez hat seinen Aufenthalt in Basel nicht genossen; er soll sich vom Publikum mit ausgestrecktem Mittelfinger verabschiedet haben.

Pflichtsieg «auswärts» in Genf

Das einzige Heimspiel, das nicht in Basel stattfindet, ist eigentlich keines. Die Mehrzahl der 26’000 Zuschauer im Stade de Genève unterstützen Albanien.

Dennoch überzeugt die Schweiz in der Genfer Brutofenhitze offensiv. Hakan Yakin bereitet alle drei Treffer vor, verschiesst aber auch einen Penalty.

In der gehässigen Schlussphase kommt Albanien dank eines zweifelhaften Elfmeters noch zum 2:3. Die Pflicht ist getan, es warten zwei Matchbälle.

Enttäuschung in Moskau

Die Reise nach Russland ist für die Schweizer Nationalmannschaft zum wiederholten Mal die Spesen nicht wert. Ein Eigentor beschert den Schweizern zwar eine frühe 1:0-Führung, doch die Russen reagieren prompt.

Dimitri Bulikin gleicht sieben Minuten später aus und wird wie Bestschastnich in der WM-2002-Qualifikation zum Schweizer Schreckgespenst.

Der grossgewachsene Stürmer spielt mit der Schweizer Verteidigung Katz und Maus und schiesst zwei weitere Tore zum 4:1.

Happy-End in Basel

Vor der bestmöglichen Kulisse, im ausverkauften St.-Jakob-Park, gelingt der Schweiz nach achtjähriger Abstinenz die Qualifikation für eine Endrunde.

Hakan Yakin bringt die Schweiz nach Vorlage von Alex Frei gegen Irland bereits in der 6. Minute in Führung. Der Spielmacher, der gegen Russland gefehlt hatte, lässt im Vorfeld der Partie gegen Irland die gesamte Fussballschweiz zittern.

Sein lädierter Fussknöchel ist tagelang Gesprächsstoff Nummer eins. Als Yakin bereits ausgewechselt ist, macht Frei mit seinem fünften Treffer in der Qualifikation alles klar – die Schweiz ist Gruppensieger und damit in Portugal 2004 dabei.

swissinfo und Agenturen

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