Ist die Gleichstellung der Geschlechter in der Schweiz erreicht?
Über die Hälfte der Männer findet, die Gleichbehandlung in der Schweiz sei erreicht. Das zeigt eine grosse SRG-Umfrage. Frauen wurde dabei genau dieselbe Frage gestellt. Die jetzt veröffentlichten Resultate zeigen auch, wie unterschiedlich die Menschen in den Sprachregionen über Genderfragen denken.
Fast 55% der Männer sagen, dass die Gleichstellung in der Schweiz eher oder voll erreicht ist, während nur eine von vier Frauen (24,8%) das so sieht.
Die Resultate stammen von einer der grössten Umfragen, die in der Schweiz je durchgeführt wurden. Die SRG hat sie durch das Meinungsforschungsinstitut GFS Bern im Frühjahr 2023 erstellen lassen und jetzt veröffentlicht.
Daraus geht ebenso hervor, dass insgesamt 25% denken, dass die Schweiz besser dran wäre, wenn mehr Frauen zu Hause bei ihren Kindern bleiben würden.
Dem gegenüber steht die Frage zu Frauen in Führungspositionen. Etwas mehr als die Hälfte finden, dass in allen Organisationen gleich viele Frauen wie Männer in Führungspositionen sein sollten. Interessant ist dabei der Blick in die Sprachregionen: Die lateinische Schweiz spricht sich stärker dafür aus. So sind 68% in der Westschweiz dafür, 65% in der Italienischsprachigen und 45% sind es in der Deutschschweiz.
Wie denken Sie darüber? Auf der SRG-Plattform «dialog» können Sie sich mit Menschen aus der ganzen Schweiz sowie Auslandschweizerinnen und -schweizern austauschen. Die Übersetzung übernimmt das «dialog»-Team.
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Tauchen Sie in das Thema ein, mit Artikeln aus der ganzen Schweiz
Wie relevant das Thema in der ganzen Schweiz ist, zeigt ein Blick in die Sprachregionen wie auch zu den Auslandschweizerinnen und -schweizern. Das «dialog»-Team hat die unterschiedlichsten Artikel zum Thema zusammengetragen und übersetzt.
Die gläserne Decke durchbrechen: Der Aufstieg der Frauen in der Schweizer Wissenschaft
Trotz erheblicher Anstrengungen zur Verbesserung der Situation sind Wissenschaftlerinnen in Führungspositionen an Schweizer Universitäten immer noch unterrepräsentiert. Mit spezifischen Stipendien und Mentoring-Programmen wird versucht, diese Lücke zu schliessen, aber die Herausforderungen bleiben bestehen.
Lesen Sie die Analyse von SWI swissinfo.ch, in der wir das Problem der gläsernen Decke und die Hindernisse, denen sich Frauen bei einer wissenschaftlichen Karriere gegenübersehen, näher beleuchten.
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Warum Frauen in der Wissenschaft oft vergessen gehen
Rosa und Blau: Analyse des Gender-Marketings
In Schaufenstern von Spielwarenläden wird schnell klar, welche Produkte an Mädchen und welche an Buben gerichtet sind. Auf der Verpackung eines Spielzeugbaggers sind Buben abgebildet, auf einem pinken Planschbecken zwei Mädchen. Solches Gender-Marketing ziele schon auf sehr kleine Kinder ab, sagen Expertinnen.
Überwindung des Sexismus in der Medizin: ein ständiger Kampf
Die Medizin wurde historisch vor allem von und für Männer gemacht. Medizinisches Wissen wurde nach dem männlichen Modell eines weissen Mannes mittleren Alters und mit einem Gewicht von 70 Kilo aufgebaut. Lange Zeit beschränkte sich die Medizin für Frauen auf das Fortpflanzungssystem. Im deutschsprachigen Raum nennt man das Bikini-Medizin, also eine Medizin, die sich nur auf die Bereiche unter dem Bikini der Frau konzentriert. Der Rest des Körpers wurde als derselbe angesehen wie der männliche Körper, nur kleiner.
Die Sendung des Westschweizer Fernsehens RTS blickt zurück in die Geschichte der medizinischen Forschung und beleuchtet die Mechanismen der Geschlechterdiskriminierung in der Medizin. Zudem zeigt sie, wie alle Geschlechter von einem besseren Wissen und einer besseren Behandlung profitieren würden.
Die erste Beamtin der Tessiner Kantonspolizei
Mit der Ernennung von Bernadette Rüegsegger zur ersten weiblichen Polizistin der Kantonspolizei hat das Tessin im letzten Sommer einen bedeutenden Fortschritt in der Gleichstellung der Geschlechter erzielt. «Wenn ich ein Mann gewesen wäre, wäre es nur ein weiterer Job, eine weitere Ernennung. Als Frau war schon die Reaktion in den Medien eine ganz andere, viel wichtigere», sagt Rüegsegger gegenüber RSI.
Schauen Sie dazu das Interview unserer Kolleg:innenExterner Link von RSI mit Bernadette Rüegsegger
Positive Männlichkeit versus toxische Männlichkeit
Angesichts der Verbreitung einer toxischen Männlichkeit, die u. a. von Figuren wie dem frauenfeindlichen Influencer Andrew Tate beeinflusst wird, rüsten sich britische Schulen mit Bildungsprogrammen zur Förderung einer positiven Männlichkeit aus. Der ehemalige Lehrer Mike Nicholson leitet einen solchen Workshop, der darauf abzielt, die Wahrnehmung von Männlichkeit bei jungen Menschen zu verändern.
Das Westschweizer Fernsehen RTS sprach mit Nicholson über seinen Workshop und darüber, wie er versucht, junge Menschen zu erreichen, die von Online-Inhalten darüber beeinflusst werden, wie ein «echter Mann» sein sollte.
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