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Didier Défago siegt auch in Kitzbühel

Nach dem Lauberhorn auch die Streif: Défago ist nicht zu bremsen. Keystone

Didier Défago hat nach dem Lauberhorn auch die Abfahrt in Kitzbühel gewonnen. Er folgt damit dem Sieg von Dominique Gisin am Vormittag, die in Cortina den ersten Platz errang.

Eine Woche nach seinem ersten Abfahrts-Triumph am Lauberhorn war Défago auch im zweiten Klassiker innerhalb einer Woche nicht zu schlagen.

Damit gewann der Walliser als erster Abfahrer seit Stefan Eberharter (Ö) vor sieben Jahren das Double Lauberhorn/Hahnenkamm. Als letzter Schweizer hatte dies 1992 Franzer Heinzer geschafft.

Défago siegte auf der Streif mit 17 Hundertsteln Vorsprung vor dem Österreicher Michael Walchhofer. Klaus Kröll, der Sieger vom Vortag im Super-G, lag als Dritter 29 Hundertstel zurück.

Didier Cuche belegte gemeinsam mit Bode Miller Rang 4. Zum Podium fehlten den beiden zwei Zehntelsekunden.

Zwei Tage nach dem schlimmen Sturz von Daniel Albrecht überholte Défago auf den letzten paar hundert Metern vor und nach dem Zielsprung mit vollem Risiko, schnellem Ski und perfekter Fahrt noch das Trio Walchhofer, Kröll und Didier Cuche.

Kröll, der Gewinner des Super-G vom Vortag, stiess den anderen Schweizer Didier (Cuche) sowie den zeitgleichen Amerikaner Bode Miller um 21 Hundertstel vom Podest.

Cuche kommt nicht richtig auf Touren

Trotzdem war dies das beste Abfahrtsresultat in dieser Saison für den letztjährigen Abfahrts-Weltcupsieger Cuche, der in diesem Winter nicht so richtig auf Touren kommt. Zuvor hatte er einen 5. Platz vom Dezember in Bormio als Bestleistung im Palmarès.

Défago war in der sechsten Saison-Abfahrt der erste Fahrer, der zweimal siegen konnte. Er verhinderte den ganz grossen Triumph der Austria-Abfahrtstruppe, deren Revanche nach der grausamen Schlappe von Wengen (Bester als 18.) dennoch gelang. Walchhofer verteidigte damit seine Führung in der Abfahrts Weltcupwertung.

Drei weitere Schweizer klassierten sich unter den besten 20. Ambrosi Hoffmann (13.), Super-G-Dritter vom Freitag, verlor 1,17, Silvan Zurbriggen schuf sich als 15. mit 1,54 Rückstand eine gute Ausgangslage für die Kombination, und Carlo Janka belegte bei seinem Hahnenkamm-Début Rang 19.

Seit 2004 wurde erstmals wieder auf der gesamten Streckenlänge der Streif von 3312 m gefahren – und zwar auf pickelharter Piste, nachdem es am Abend zuvor geregnet hatte, in der Nacht sehr kalt gewesen war und am Renntag «Kaiserwetter» herrschte.

USA-«Kamikaze» T.J. Lanning sorgte frühzeitig für einen Unterbruch.
Er stürzte bei der Hausberg-Einfahrt und zog sich einen Kreuzbandriss zu.

Der Weltcup-Abfahrtssieg von Défago folgt auf den Sieg von Dominique Gisin, die am gleichen Samstag vormittag in Cortina in den Dolomiten den ersten Platz errungen hat – vor der als grosse Favoritin ins Rennen gegangenen Amerikanerin Lindsey Vonn. Vonn hatte in Cortina vor Jahresfrist gesiegt.

swissinfo und Agenturen

Schlussklassement Weltcup-Abfahrt

Schlussklassement Hahnenkamm-Abfahrt: 1. Didier Défago (Sz) 1:56,09. 2. Michael Walchhofer (Ö) 0,17 zurück. 3. Klaus Kröll (Ö) 0,29. 4. Bode Miller (USA) und Didier Cuche (Sz) 0,50. 6. Christof Innerhofer (It) 0,52. 7. Andrej Jerman (Sln) 0,72. 8. David Poisson (Fr) 0,90. 9. Hermann Maier (Ö) 1,03. 10. Erik Fisher (USA) 1,07. 11. Benjamin Raich (Ö) und Marco Büchel (Lie) 1,12. 13. Ambrosi Hoffmann (Sz) 1,17. 14. Erik Guay (Ka) 1,24. 15. Silvan Zurbriggen (Sz) 1,54.

Ferner: 18. Aksel Lund Svindal (No) 1,71. 19. Carlo Janka (Sz) 1,73. 26. Tobias Grünenfelder (Sz) 2,72.

Geboren am 2. Oktober 1977 in Morgins (Kanton Wallis).

Bisher zwei Siege im Weltcup: Abfahrt Wengen 2009 und Super G in Val Gardena 2002. Er fuhr zehnmal auf ein Weltcup-Podium.

Als bestes Ergebnis an Weltmeisterschaften erzielte Défago den vierten Platz in der Super-Kombination 2007 im norwegischen Are.

An den Olympischen Spielen 2002 in Salt Lake City fuhr er im Super G auf den sechsten Rang.

1996 hatte Défago sein grosses Talent als Junioren-Weltmeister im Super G unter Beweis gestellt.

Der beim Abfahrtstraining in Kitzbühel schwer verunglückte Schweizer Skirennfahrer Daniel Albrecht hat auch die zweite Nacht auf der Intensivstation der Innsbrucker Universitätsklinik ruhig und sehr stabil verbracht.

Wie die Klinik am Samstag mitteilt, wird der 25-Jährige vorerst weiter im künstlichen Tiefschlaf gehalten, sämtliche Körperfunktionen werden rund um die Uhr überwacht.

«Das behandelnde Ärzteteam spricht weiterhin von vorsichtigem Optimismus, Grund für übertriebene Sorge gäbe es jedenfalls keine».

Noch unklar ist, wann der mit einem Schädel-Hirn-Trauma und einer Lungenquetschung eingelieferte Albrecht aus dem künstlichen Koma zurückgeholt wird.

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