Die Fünfte Schweiz wächst weiter
Die Zahl der Auslandschweizer nimmt weiter zu. Erstmals lag sie bei über 620'000 Personen. 71% sind Doppelbürger.
Doch das Wachstums-Tempo lässt leicht nach. 2004 betrug es 1,7%, im Durchschnitt der letzten 15 Jahren waren es 2,5%.
Die Zahl der Auslandschweizerinnen und -schweizer hat Ende letzten Jahres erstmals die Marke von 620’000 Personen überschritten. Bei den Vertretungen der Schweiz im Ausland waren genau 623’057 Schweizer registriert.
Damit stieg die Zahl der Auslandschweizer im Verlaufe von 2004 um 10’495 Personen oder 1,7%, wie das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) am Montag mitteilte. Die Wachstumsrate hat sich jedoch gegenüber den Vorjahren etwas abgeschwächt.
2003 stieg die Anzahl Auslandschweizer noch um 2,3%. Die durchschnittliche Wachstumsrate der letzten 15 Jahre betrug 2,5%. Seit 1990 nahm die Zahl der Auslandschweizer um rund 168’000 Personen zu.
Hohe Anzahl Doppelbürger und Frauen
71% respektive über 440’000 sind Doppelbürger. Mit einem Anteil von 59% der Erwachsenen sind die Frauen (278’712) deutlich stärker vertreten als die Männer. 23% der Auslandschweizer sind noch nicht 18-jährig.
Knapp 380’000 Personen oder 60,5% leben in EU-Ländern. Die grösste Auslandschweizer-Gemeinde befindet sich in Frankreich (166’199/+ 1,9%), gefolgt von Deutschland (70’455/+ 1,2%), Italien (45’442/+ 2%), Grossbritannien (26’617/+ 1,8%), Spanien (21’532/+ 2,6%) und Österreich (12’980 Personen/+ 1,1%).
Die schwache Wachstumsrate im vergangenen Jahr indiziert, dass die nach Jahrzehnten erstmals wieder geöffneten Arbeitsmärkte der EU für Schweizer Bürger (Personenfreizügigkeits-Abkommen, Bilaterale II) wenig Schweizer zum Auswandern ermunterten.
Europa lockt nicht allzu stark
Zwar sind die Schweizer mit dem Inkrafttreten der Phase II der Personenfreizügigkeit seit dem 1. Juni 2004 auf den Arbeitsmärkten der «alten» EU den Europäern gleichgestellt. Dennoch wuchs die Zahl der Auslandschweizer in den EU-Ländern im Verlaufe des letzten Jahres nur gerade um 6600 Personen oder 1,77%.
Eine grosse Auswanderungs-Bewegung blieb wohl auch deshalb aus, weil Deutschland, England, Dänemark, Finnland, Griechenland, Irland, Italien, die Niederlande und Schweden bereits ab dem 1. Juni 2002 Arbeitsbewilligungen an Schweizer ausgestellt hatten, ohne die Übergangsfrist von zwei Jahren anzuwenden.
Ausserhalb der EU leben die meisten Auslandschweizer in den USA (71’419) sowie in Kanada (35’776), Australien (20’765), Argentinien (14’784), Brasilien (13’512), Israel (11’149) und Südafrika (8805).
Knapp 100’000 können stimmen und wählen
Rund 20% der 475’340 stimmberechtigten Auslandschweizerinnen und -schweizer haben sich in einem Stimmregister einer Schweizer Gemeinde eingetragen. Damit können knapp 100’000 auch im Ausland ihr Stimm- und Wahlrecht ausüben.
swissinfo und Agenturen
1992 erhielt die Fünfte Schweiz das briefliche Stimmrecht auf Bundesebene.
Ende 2004 figurierten über 95’000 in den Stimmregistern ihrer Ausland-Gemeinden.
Dies entspricht rund einem Fünftel jener, die dieses Recht beanspruchen könnten.
2004 wuchs die Zahl der Auslandschweizer um 1,7% auf 623’057.
60,5% der Fünften Schweiz leben in EU-Ländern.
Die grösste Gemeinde befindet sich in Frankreich (166’199).
Ausserhalb Europas leben am meisten Auslandschweizer in den USA (71’419).
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