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Die Schweiz in den Achtelfinals!

Alex Frei nach dem spielentscheidenden 2:0 in der 77. Minute. Keystone

Mit einem 2:0 gegen Südkorea hat die Schweizer Nationalmannschaft die Achtelfinals der Fussball-WM in Deutschland erreicht.

Die Schweizer haben auch den ersten Platz in der Klassifikationsgruppe G erkämpft. Sie treffen nun in Köln auf die Ukraine.

Mit zwei Siegen und einem Untentschieden erreicht die Schweizer Nati den ersten Rang der Qualifikationsgruppe G. Damit kann sie am Montag in Köln gegen die Ukraine antreten und vermeidet eine Begegnung mit den starken Spaniern, die am Dienstag in Hannover gegen Frankreich spielen.

Südkorea muss sich dagegen wegen des gleichzeitigen Erfolges der Franzosen gegen Togo vom Turnier verabschieden.

«Ich bin stolz darauf, nun mit den besten 16 Mannschaften der Welt spielen zu können. Wir haben unser Ziel erreicht, in die Achtelfinals zu gelangen und das ist eine riesige Freude», sagte Stürmer Alexander Frei nach dem Spiel.

Die Schweizer haben seit Beginn der Endrunde kein Tor kassiert. «Und das ist für mich eine Überraschung und eine immense Freude», konstatierte Torhüter Pascal Zuberbühler.

Der Enthusiasmus seiner Spieler griff auch auf Trainer Köbi Kuhn über: «Drei Spiele an der Weltmeisterschaft auszutragen ohne ein Tor zu erhalten, ist eine absolut fantastische Sache!»

Kuhn gab zu, in gewissen Situationen auch Glück gehabt zu haben. «Aber es ist eine unglaubliche Leistung für das Schweizer Team. Wir haben unser erstes Ziel erreicht, und von nun an ist alles offen.»

Rot in rot

So rot hat sich das Niedersachsenstadion in Hannover wahrscheinlich noch nie präsentiert: 20’000 rot-weiss gekleidete Schweizer Fans und die rotgekleideten südkoreanischen Supporter verwandelten das Stadion in einen sympathischen Hexenkessel.

Gemeinsam mit den Schweizer Fans verfolgte auch Sportminister Samuel Schmid den Sieg der Schweizer vor Ort. Er weilte seit Donnerstag in Deutschland.

Starker Gegner

Südkorea war in dem packenden Spiel mit vielen Torchancen über weite Strecken gleichwertig. Nach seinem überraschenden 1:1 gegen Frankreich hatte der Halbfinalist von 2002 den Schweizern den Kampf angesagt: «Natürlich werden wir noch stärker attackieren», drohte Abwehrspieler Lee Young Pyo.

Doch auch die Schweizer gaben sich angriffslustig: «Wir suchen immer den offensiven Fussball», sagte Frei.

Favoritenrolle

Die Schweiz war jedoch als Leader mit der günstigeren Ausgangslage in den «Gruppenfinal» gestartet. Nach 23 Minuten war sie endgültig im Takt Richtung Achtelfinal.

Hakan Yakin, der an Stelle des verletzten Daniel Gygax in der Startformation figurierte, zirkelte einen Freistoss in den Strafraum, wo Senderos höher sprang als Choi Jin-Cheul und den Ball ins Tor köpfte.

Die Nerven der Schweizer Fan-Gemeinde beruhigte dann Alex Frei in der 77. Minute. Nachdem der Schweizer Goalgetter zuvor zwei Konterchancen nicht genützt und in der 64. Minute zudem den Pfosten getroffen hatte, sprintete er in einen von einem Südkoreaner abgefälschten Ball, umspielte Torhüter Lee Woon-Jae und schob das Leder ins leere Tor.

Der Treffer zählte, weil ein Gegner den Ball zuletzt berührt hatte. Der argentinische Schiedsrichter Horacio Elizondo ignorierte die von seinem Assistenten angezeigte Offside-Position zu Recht.

Gefahr vor der Pause

In Gefahr geraten war der Vorsprung der Schweizer nur in der kurzen Phase vor der Pause. In diesen wenigen Minuten gipfelte die Überlegenheit der Südkoreaner in einem Flachschuss aus 20 Metern von Lee Chun-Soo, dem gefährlichsten Asiaten, den Pascal Zuberbühler bravourös abwehrte.

Es sollte bis zum Schluss die einzige wirklich heikle Aktion für Zuberbühler bleiben. Die Südkoreaner bestürmten in der zweiten Halbzeit das Schweizer Tor zwar fast pausenlos, trugen die Gefahr aber kaum bis vor den Schweizer Goalie.

Und bei den wenigen «Halbchancen» agierte der Keeper so wie schon in den ersten zwei Partien: tadel- und fehlerlos. Die Übersicht verlor die Schweizer Defensive diesmal auch nicht, als Senderos kurz nach der Pause mit einer ausgekugelten Schulter ausgewechselt werden musste. Der 21-jährige erlitt dabei nach ersten medizinischen Erkenntnissen aber keine gravierende Blessur.

Schöne Aussichten

Der Gruppensieg erspart der Schweiz nicht nur das überragend starke Spanien in den Achtelfinals, auch den Brasilianern kann man möglichst lange aus dem Weg gehen: Als erster der Gruppe G treffen die Eidgenossen am Montag um 21 Uhr in Köln auf die Ukraine.

In den Viertelfinals würde der Sieger des Achtelfinals Italien-Ghana warten. Und im Halbfinale könnte die Schweizer Mannschaft dann erstmals auf Deutschland treffen, wenn sich die Klinsmann-Elf nicht nur gegen Schweden, sondern auch gegen den Sieger der Partie Argentinien-Mexiko durchsetzt.

swissinfo und Agenturen

Schweiz – Südkorea: 2:0
Frankreich – Togo 2:0

Klassement der Gruppe G:

1. Schweiz, 2. Frankreich, 3. Südkorea, 4. Togo

In den Achtelfinals trifft die Schweiz am Montag in Köln auf die Ukraine und Frankreich misst sich am Dienstag in Hannover mit Spanien.

Dank ihrem Sieg hat sich die Schweiz zum 5. Mal (bei 8 Teilnahmen) für die 2. Runde einer Fussball-Weltmeisterschaft qualifiziert.

Vor 12 Jahren, in den USA, konnte die Schweizer Nati unter Trainer Roy Hodgson zum letzten Mal so weit vorstossen.

Das Spiel zwischen der Schweiz und Südkorea war Köbi Kuhns 50. Match als Nationaltrainer. Sein erstes Spiel absolvierte der Zürcher am 15. August 2001 in Wien gegen Österreich (2:1).

Die Achtelfinal-Qualifikation der Schweizer Mannschaft brachte jedem Spieler eine Prämie von 75’000 Franken ein (plus 5000 Franken für jeden erreichten Punkt vom Schweizerischen Fussballverband).

Der Verband erhält für diese Qualifikation 2,5 Mio. zusätzlich zu den 7 Mio., die er für die Weltmeisterschafts-Turnierteilnahme bereits erhalten hatte.

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