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Die Schweiz und Indien kämpfen gegen Fälschungen

Wirtschaftsministerin Doris Leuthard und der indische Handelsminister Kamal Nath in Neu Dehli. Keystone

Die Schweiz und Indien wollen beim Schutz des geistigen Eigentums enger zusammenarbeiten. Wirtschaftsministerin Doris Leuthard unterzeichnete ein entsprechendes Protokoll.

Beide Länder setzen eine Arbeitsgruppe ein, die sich mit Fragen rund um die Herstellung, den Verkauf und Vertrieb von gefälschten Produkten befasst.

Im vergangenen Januar hatte Justizminister Christoph Blocher schärfere Massnahmen gegen Fälschungen angekündigt, denn diese kosten die Schweizer Wirtschaft jährlich rund 2 Mrd. Franken.

Die Schweiz will deshalb den Schutz des geistigen Eigentums im Ausland unterstützen.

Nach der Unterzeichnung des Abkommens gegen die Produktpiraterie zwischen der Schweiz und Vietnam im Juli 2007 unterzeichnete Wirtschaftsministerin Doris Leuthard am Dienstag nun in Neu-Delhi mit Indien ein entsprechendes Verständigungsprotokoll.

Dabei gehe es unter anderem darum, den Schutz des geistigen Eigentums zu verbessern und die öffentliche Meinung für die Risiken zu sensibilisieren, die mit diesen Produkten zusammenhängen.

Verbesserung der Rahmenbedingungen

Während der Gespräche mit dem indischen Handels- und Industrieminister Kamal Nath sowie Finanzminister Palaniappan Chidambaran habe Bundesrätin Leuthard auch die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Schweizer Unternehmen vor Ort angeschnitten, schreibt das Eidgenössische Volkswirtschaftsdepartement (EVD).

Die Diskussionen zwischen den beiden Handelsministern betrafen zudem die Zukunft der laufenden Verhandlungen der Doha-Runde der Welthandelsorganisation (WTO) sowie die Fortschritte in der Arbeitsgruppe zwischen Indien und der EFTA für ein allfälliges Freihandelsabkommen.

Hilfe für Flutopfer

Unabhängig von Leuthards Besuch in Indien haben Schweizer Hilfswerke am Montag für die Opfer der Flutkatastrophe in Südasien Soforthilfe in der Höhe von 1 Mio. Franken angekündigt. Die Glückskette hat ein Spendenkonto «Überschwemmungen Asien» eröffnet (10-15000-6).

Allein in Indien fanden gegen 1300 Menschen in den Fluten den Tod. Schwer betroffen von den ungewöhnlich heftigen Monsun-Regen sind auch Bangladesh, Nepal und Pakistan. Millionen von Menschen sind obdachlos.

Die Vereinten Nationen warnen vor grosser Seuchengefahr und einer humanitären Katastrophe, sollte die notleidende Bevölkerung nicht innert kurzer Zeit mit Hilfsgütern versorgt werden.

Die Schweizer Spenden sollen in einer ersten Phase für die Bereitstellung von Trinkwasser, Entkeimungstabletten, Kleidern, Nahrungsmitteln und Medikamenten verwendet werden.

swissinfo und Agenturen

Die Schweiz unterzeichnete 1948 mit Indien ein Abkommen über Freundschaft und diplomatische Beziehungen. Es war das erste solche Abkommen des unabhängig gewordenen Indien mit einem anderen Land.

2006 betrug das Handelsvolumen zwischen der Schweiz und Indien rund 2,6 Mrd. Franken.

2006 beliefen sich die Schweizer Exporte nach Indien auf 1,9 Mrd. Fr. (+36% gegenüber Vorjahr). Die Importe betrugen 736 Mio. Franken (+11%).

Seit 1990 haben sich die Schweizer Exporte nach Indien mehr als vervierfacht.

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