Die Taucher, die den Abfall aus den Seen fischen
Blauer Himmel, Berge, die sich im Wasser spiegeln: Schweizer Seen sind idyllische Naherholungsgebiete, Touristenattraktionen und Abfallhalden. Das hat vor ein paar Jahren eine Gruppe begeisterter Taucher bewogen, ihr Hobby mit Umweltschutz zu verbinden. Seither haben die Schweizer Umwelt- und Abfalltaucher (SUAT) tausende Tonnen Abfall aus Seen gefischt: Autobatterien, Mofas, Motoren, Möbel, Kühlschränke, Autopneus, Velos und tonnenweise Aludosen, Pet-und Bierflaschen.
«Bis zu 80% besteht die Menge aus Flaschen und anderen Abfällen, welche die Leute vom Ufer ins Wasser schmeissen», sagt Thomas Niederer, der Präsident und Gründer von SUATExterner Link gegenüber swissinfo.ch. «Am schlimmsten sind für mich Millionen von Zigaretten-Stummeln, die im Wasser landen und deren Gifte das Wasser auswäscht.»
Niederer hat die Organisation im Jahr 2010 gegründet. Mittlerweile haben die drei Sektionen rund 50 Aktivmitglieder, also erfahrene Taucher, die regelmässig an einer Säuberungsaktion teilnehmen. Hinzu kommen rund 20 so genannte Gasttaucher, die sporadisch mitwirken. Seit vier Jahren gibt es auch in Österreich einen Zusammenschluss von Tauchern, die das gleiche Ziel verfolgen.
«Mittlerweile funktioniert die Zusammenarbeit mit den Behörden gut», sagt Niederer. Das sei am Anfang nicht so gewesen, doch nun zeigten sich Gemeinde- und auch Kantonsbehörden kooperativ. «Die Gemeinden stellen uns Abfallmulden hin, und wir kriegen nun problemlos Spezialbewilligungen, damit wir mit Fahrzeugen bis ans Seeufer fahren können.»
(Fotos: Dominic Büttner/Lunax, aufgenommen bei Hergiswil am Vierwaldstättersee, Kanton Nidwalden. Text: Andreas Keiser/swissinfo.ch)
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