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«Dumbphones»: Die Rückkehr der alten Tastenhandys

neuflage eines tastenhandys
Zieht die Nutzer:innen weniger in seinen Bann: die Neuauflage eines altmodischen Tastenhandys. Unsplash/Isaac Smith

Die als "Dumbphones" bezeichneten einfachen Mobiltelefone mit Tasten erfreuen sich wieder grosser Beliebtheit. Gründe dafür sind die Nostalgie und der Trend zu Digital Detox.

Laut den neuesten veröffentlichten Zahlen des Onlinehändlers Digitec Galaxus stieg der Verkauf von älteren Handymodellen im zweiten Quartal um 66 Prozent an. Der Onlinehändler Brack beobachtet denselben Trend.

Diese Nachfrage ist vor allem bei älteren Menschen zu beobachten, berichtet Digitec Galaxus und erklärt, dass ein grosser Teil der Kundschaft nach dem Begriff «Seniorenhandy» gesucht hat. Laut dem Onlineshop sind physische Tasten für ältere Menschen wahrscheinlich einfacher zu bedienen.

Die altbekannten «Featuretelefone» werden jedoch auch von der jüngeren Generation genutzt. Sie sind vor allem für Eltern attraktiv, die ihren Kindern ein erstes eigenes Gerät schenken möchten, aber noch kein Smartphone kaufen wollen.

Zurück zum Wesentlichen

Laut dem Soziologen und Spezialisten für digitale Medien an der Universität Lausanne, Olivier Glassey, lässt sich dieses neue Interesse zum Teil auch durch eine gewisse Nostalgie und den Wunsch nach einer Rückkehr zu einer weniger virtuellen Vergangenheit erklären.

«Es gibt ein Interesse an Nutzungen, die weniger komplex und weniger penetrant sind», sagt er gegenüber dem Westschweizer Fernsehen RTS. «Das ermöglicht es, beim Wesentlichen zu bleiben.»

Mit Dumbphones, zu Deutsch «dumme Telefone», kann man im Gegensatz zu den «intelligenten» Smartphones nämlich nur telefonieren und Nachrichten verschicken. Ein weiterer Vorteil für die Nutzerinnen und Nutzer: Die Akkulaufzeit ist länger, da beispielsweise keine Apps genutzt werden können, und man kann keine persönlichen Daten auf dem Gerät speichern.

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«Auf diesen Geräten speichert man nicht sein ganzes Leben und insbesondere keine Zahlungsmöglichkeiten, sodass der Verlust dieser Geräte etwas weniger schlimm ist als der Verlust unserer Smartphones, auf denen wir viele Informationen speichern», erklärt Olivier Glassey.

Digital Detox im Trend

Dieser Trend kommt auch zu einer Zeit, in der viele von Digital Detox reden. Immer mehr Menschen versuchen, auf ihr Telefon zu verzichten und beispielsweise im Urlaub offline zu sein. Dumbphones können dabei helfen.

«Diese Geräte ermöglichen es, über die Zeit nachzudenken, die man vor den Bildschirmen verbringt, und vor allem über die Leere, die in sehr vielem steckt, das man in Endlosschleife konsumiert», sagt Glassey.

Für den Soziologen ist die Nutzung eines so schlichten Telefons auch eine Möglichkeit, den Zwang zur ständigen Verbindung zu hinterfragen.

Dieser neue Trend bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass man komplett auf die ultrapraktischen Funktionen eines Smartphones verzichten muss. Manche besitzen zwei Geräte und nutzen sie zu unterschiedlichen Zeiten wegen ihrer jeweiligen Vorteile.

Dieser Artikel erschien zuerst bei RTS und wurde von der «dialog»-Redaktion adaptiert. Die Originalversion können Sie hier Externer Linklesen.

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