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Eine der letzten Chancen für Schweizer Ski-Asse

Lauberhornabfahrt vor der Kulisse von Eiger und Mönch. Lauberhornrennen

An diesem Wochenende findet das von Mythen umrankte Lauberhorn-Rennen statt. Einer der Höhepunkte der Weltcup-Saison.

Einen Monat vor den Olympischen Winterspielen in Turin stehen die meisten Schweizer Skifahrer noch unter Qualifikationsdruck.

«Diese Piste hat der Herrgott gemacht, die andern sind das Werk von Pistenmaschinen», bemerkte ein schelmischer Karl Molitor vor einem Jahr gegenüber swissinfo. Molitor hat zwischen 1939 und 1947 sechs Mal die Abfahrt gewonnen und fünf Mal den Slalom.

Wer in der Schweiz oder anderswo in der Welt kennt die Lauberhornpiste – unter den ewigen Blicken der weltbekannten Gipfel von Eiger, Mönch und Jungfrau gelegen – nicht?

Mit einer Länge von 4465 Metern und einem Höhenunterschied von 1028 Metern bietet die Abfahrt etliche Höhepunkte, welche sich Schlag auf Schlag ablösen: Russisprung, Hundschopf, Minschkante, Haneggschuss, um nur einige zu nennen.

Der Schatten von Turin

Das Lauberhorn-Rennen wurde zum ersten Mal in den 1930er-Jahren durchgeführt und war zu Beginn ein Wettkampf zwischen Touristen und Einheimischen. Heute gehört es zu den absoluten Höhepunkten der Weltcup-Saison.

Abfahrt und Slalom finden dieses Jahr nur weniger Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Turin statt. Etliche Schweizer Fahrerinnen und Fahrer müssen noch durch gute Leistungen überzeugen, um sich definitiv für Turin zu qualifizieren.

Der Spielraum

Bei den Männern haben bisher Ambrosi Hoffmann, Tobias Grünenfelder, Bruno Kernen und Didier Défago die Kriterien von Swiss Olympic für die erste Saisonhälfte erfüllt. Sie müssen diese jedoch noch mit guten Resultaten im Januar bestätigen.

«Wir haben in Absprache mit Swiss Ski klare Kriterien definiert. Die Auswahlkommission hat jedoch einen gewissen Spielraum und kann diesen etwas zugunsten der Fahrer ausnützen», erklärt Werner Augsburger, Delegationsleiter von Swiss Olympic für die Spiele in Turin.

«Die Schweizer verfügen noch immer über intakte Chancen, sich in Wengen, Kitzbühel, Schladming oder Garmisch zu qualifizieren. Zudem sind wir am diskutieren, ob bei gewissen Fahrern auch die Resultate der Rennen im Februar für die Qualifikation gelten werden.»

Die erste Gelegenheit werden die Rennen am Lauberhorn am Wochenende sein. Ein Anlass, zu dem sich wiederum mehr als 20’000 Skibegeisterte einfinden werden.

Bleibt anzufügen, dass bei den Frauen Nadia Styger, Fränzi Aufdenblatten und Sylviane Berthod die besten Chancen für eine Qualifikation nach Turin haben.

swissinfo, Mathias Froidevaux
(Übertragung aus dem Französischen: Andreas Keiser)

Die Lauberhorn-Abfahrt ist mit einer Länge von 4,5 Kilometern die längste und die älteste Ski-Abfahrt der Welt.

Jährlich zieht das Ereignis rund 25’000 Besucherinnen und Besucher an.

Der wirtschaftliche Nutzen für die Jungfrau-Region wird mit 9 Mio. Franken beziffert.

Der letzte Schweizer-Sieger am Lauberhorn war 2003 Bruno Kernen.

Die Selektionskriterien für die olympischen Winterspiele Turin wurden zwischen Swiss Olympics und Swiss Ski vereinbart.

Kandidaten müssen mindestens ein Weltcup-Rennen unter den ersten 7 und ein weiteres unter den ersten 15 beendet haben.

Bis jetzt sind vier Schweizer qualifiziert: Ambrosi Hoffmann, Tobias Grünenfelder, Didier Défago und Bruno Kernen.

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